Beiträge von fotost im Thema „Gibt es eine buddhistische Heillehre für den Körper?“

    Es paßt nicht 100% in den Zusammenhang des Threads, ich könnte mir nur vorstellen, daß Menschen, die den 'buddhistische Heillehre' Gedanken verfolgen, vielleicht auch Interesse an anderen alternativen Heillehren haben.


    Es gibt eine ganz aktuelle Warnung der US-Arzneimittelbehörde vor einigen homöopathischen Präparaten.


    http://www.heilpraxisnet.de/na…praeparate-20170223220627


    https://www.fda.gov/Drugs/Drug…byDrugClass/ucm538669.htm


    Natürlich haben normalerweise homöopathische Zuckerkugeln keinerlei Nebenwirkung, weil sie auch keinerlei Wirkung haben, nur bei den Präparaten die hier genannt werden ist echter Wirkstoff enthalten mit potentiell gefährlichen Resultaten.


    Hallo Axel,


    wie gut Du mich doch verstehst :grinsen:
    Natürlich waren meine Fragen zum Teil rhetorisch gemeint. Das Pädagogische hab' ich mir gegenüber Religiösen weitgehend abgewöhnt.


    Ich bedauere sehr, das der Threadstarter meine Fragen als albern betrachtet und zum Beispiel nicht auf meine erste Antwort eingegangen ist. Aber zum Thema Religion wird die kritische Vernunft, die sonst überall angewendet eben wird eben gern abgeschaltet.


    Deine Gegenfragen, oder nennen wir es Fragen zur Anwendung westlicher Medizin sind nicht weniger angebracht und sollten im Zusammenhang mit dem heutigen Medizinwirtschaftsbetrieb häufiger gestellt werden. Ich kann nur meine stark eingeschränkte Ansicht als absoluter Laie abgeben, möchte mich aber um den Versuch einer Antwort nicht drücken.


    • Gibt es irgendeine ernsthafte Erkrankung, die auf Grund der westlichen Medizin erst entstanden ist?


      Jein. Die wM hat zu einer massiver Verlängerung der Lebenserwartung beigetragen, so daß indirekt typische Alterserkrankungen deutlich zugenommen haben. Die Alternativen wären 'tot, aber gesund' oder 'alt, aber krank'. 'Alt werden, aber immer gesund und fit wie Turnschuh' ist ein Ziel, kann aber leicht zu Anhangen im buddhistischen Sinne führen.


      Dazu kommt, daß starke Wirkung meist mit starken Nebenwirkungen verbunden sind, die zu oft unter den Tisch gekehrt werden.
      Sonst siehe bitte die Antwort auf Deine 4. Frage



    • Was sind die konkreten Niederlagen der westlichen Medizin aus 200 Jahren?


      Spontan fällt mir ein, daß in den letzten 200 Jahren noch oft moralische Urteile bei der Bewertung von Erkrankungen mit eingeflossen sind. Die Behandlung psychischer Erkrankungen war früher übel (ist sie bestimmt heute zum Teil noch), HIV wurde jahrelang kaum intensiv erforscht, solange die Krankheit als 'Schwulenpest' angesehen wurde etc.


      Und - bei allen Erfolgen sind die Ergebnisse bei degenerativen Erkrankungen oder Behinderungen die auf der Basis genetischer Defekte entstehen noch sehr gering.



    • Kann man die Kriterien für die Nobelpreise (alle!) nicht hinterfragen?


      Klar.



    • Gibt es Forschungen über Nebenwirkungen westlicher Medizin, die Nebenwirkungen nicht als eine Art 'Kollateralschaden' betrachtet?


      Gibt es garantiert, Du bist wahrscheinlich näher dran als ich. Wissenschaftskritik ist ein wesentlicher Bestandteil von Wissenschaft.


      Zu den Nebenwirkungen der wM (zurück zu Frage 1.) fällt mir das besorgniserregende Vordringen resistenter Keime ein, die dabei sind viele Haupterfolge der wM zunichte zu machen. Extrem üble Sache.


      Eine andere grundsätzliche Nebenwirkung hast Du erwähnt. Durch die Erfolge der wM ist zu oft der Blick auf den Kranken gegenüber dem Blick auf die Erkrankung verloren gegangen. 'Die Niere' in Zimmer 237 ist keine Niere, sondern die 42 jährige Susanne B., die neben Schmerzen und der Angst vor der OP eben noch ihre Kinder und ihren Mann im Kopf hat und sich fragt, ob sie den Urlaub, den sie zusammen von 5 Monaten gebucht haben absagen sollen und was im Moment im VHS Kurs den sie leitet abläuft etc... Was konkret oft dazu führt, daß medizinisches Personal den Einfluß anderer Faktoren einfach nicht sieht.

    Danke mkha',


    kenntnisreicher Beitrag.
    Fragen - vielleicht hast Du die Hintergrundinformationen


    • Gibt es irgendeine ernste Erkrankung, die im Westen regelmäßig im Rahmen der gesetzlichen Krankenversorgung behandelt wird, bei der die Behandlung auf Erfahrungen der tibetischen Medizin erfolgt?
    • Was sind die konkreten Haupterfolge der tibetischen Medizin aus über 3.000 Jahren?
    • Hat schon jemand auf der Basis der Lehren der tibetischen Medizin einen Nobelpreis für Medizin erhalten?
    • Gibt es religionsunabhängige Forschung zur Frage möglicher negativer Nebenwirkungen tibetischer Medizin?

    Witzig, ich habe über genau das Thema in den letzten Tagen nachgedacht.


    Einen eigentliche buddhistische Heillehre für den Körper kenne ich nicht, aber die Regeln für Mönche und Nonnen (die ja auch als Anregung für Laien gedacht sind) enthalten einiges, mit dem die meisten Mediziner heute wahrscheinlich einverstanden wären.


    • regelmäßiges, entschleunigtes Leben
    • regelmäßig jeden Tag einen langen Spaziergang zur Essensbeschaffung
    • regelmäßig längere Wanderungen von Kloster zu Kloster
    • einfaches, mäßiges Essen, weitgehend vegetarisch (ich rede vom Ideal, nicht der heutigen Realität)
    • regelmäßige Körperpflege
    • Verzicht auf Drogen
    • regelmäßige geistige Beschäftigung durchs ganze Leben
    • regelmäßiger, eher kurzer Schlaf
    • ...


    Vielleicht hat ja jemand Gegenbeispiele aus den Regeln für mich.