Beiträge von keks im Thema „Savant-Syndrom“

    Aufbauend auf bisherige Erkenntnisse könnte man sagen, dass man mit Fachidioten ;) nicht weit kommt. Übertragen auf europäische Fachidiotenausbildungsinstitute, also Unis, läuft da dann etwas falsch. Wenn jede Person nur einen Fachbereich beherrscht, wie soll dann eine Verknüpfung zu anderen Fachbereichen geschehen ? Durch Gruppenarbeit bei der jeder nur von seinem eigenen Fachbereich berichten kann ? Sinnvoller wäre es demzufolge 3-4 Studienfächer zu erlernen damit Querverbindungen hergestellt werden können.
    Somit kann es nicht zielführend sein, eine Gesellschaft von Savants zu erzeugen mit z.B. transkranieller Magnetstimulation zumal die meisten Savants autistische züge haben und kein Interesse an Gruppenarbeit.

    "Die Frage, wem das nutzt, oder was man davon hat, ist irrelevant; es geht vielmehr darum, anhand eines Savant womöglich festzustellen, wie weitreichend die generellen Fähigkeiten des menschlichen Geistes/Bewusstsein sind."


    Forscher wie Darold Treffert von der Wisconsin Medical Society rätseln, was in den Gehirnen der Inselbegabten vorgeht. Als einer der führenden Experten in Sachen Savant-Forschung glaubt er, dass diese außergewöhnlichen Fähigkeiten angeboren seien. Ja sogar, dass wir alle diese Talente besitzen, nur keinen Zugriff auf dieses Wissen haben. Verantwortlich dafür sei eine "Filterfunktion" des gesunden Gehirns, die unwichtige Informationen ausblendet.


    Um diesen Zugriff doch zu ermöglichen und damit den schlummernden Gelehrten in uns zu wecken, versucht er, die Filterfunktion unseres Denkorgans auszuschalten. Mit Hilfe von transkranieller Magnetstimulation (TMS) legte er bestimmte Hirnregionen von gesunden Testpersonen kurzfristig lahm.


    Marc Thioux von der Universität Groningen würde widersprechen. Er und seine Kollegen sind seit Jahren dem Geheimnis der Kalenderrechner auf der Spur, also den Methoden derjenigen Savants, die zu fast jedem Datum binnen Sekundenbruchteilen den jeweiligen Wochentag nennen können. Er meint, dass dieses Wissen nicht verborgen in uns schlummert, sondern auch von Savants erlernt und trainiert werden muss.


    "Ich denke, es beginnt mit einem Interesse daran, sich einzelne Daten zu merken", erklärt Thioux.
    "Ein erstes Interesse wird schnell zu einer Sucht nach Daten" (Marc Thioux)


    "Dieses Interesse verwandelt sich in eine Art Sucht nach Daten. Sie beginnen, viele Datum-Wochentag- Beziehungen auswendig zu lernen, so wie wir Multiplikationstabellen in der Schule gelernt haben."


    Ein fotografisches Gedächtnis oder blitzschnelles Rechnen, vielleicht auch beides in Kombination – Theorien über die Methoden der Kalenderrechner gibt es viele. Bewiesen ist keine, zumal die Herangehensweise wahrscheinlich von Savant zu Savant variiert. Eventuell könnte jeder von uns ein Kalender-Savant werden, wenn wir geduldig Daten pauken und das Kopfrechnen trainieren würden.


    Aber auch wenn sie ihre Fähigkeiten üben müssen, so scheint das Lernen den Inselbegabten doch erstaunlich leicht zu fallen. Derzeit wird angenommen, dass dem Denkorgan der Savants die zuvor erwähnte Filterfunktion fehlt, welche unwichtige Informationen ausblendet.
    "Savants haben einen leichteren Zugriff auf das Vorbewusste"
    (Gerhard Roth)


    Unglaublich und daher eher unwahrscheinlich erscheint Darold Trefferts Behauptung, das Wissen eines Leslie Lemke um Musik wäre angeboren und nicht erlernt. Wenig beneidenswert bleibt das Problem der tatsächlichen Inselbegabten, mit dem Gedankenchaos (was ich auch habe als Autist, aber weit entfernt von jeglicher Inselbegabung) im Kopf leben zu müssen, das Alltägliches wie Zähneputzen, Schuhe binden, Hemden zuknöpfen, scheitern lässt.


    Ich fass das mal kurz zusammen: man weiss NICHTS genaues und vermutet nur.