Beiträge von Jojo im Thema „Meditation Hilfsmittel und Sitzergonomie“

    Das verbissene Sitzen mit Schmerzen ist unzweckmäßig. Stimme zu. Ich würde sogar sagen: ist absolut kontraproduktiv.


    Und gleichzeitig ist zu überlegen: warum dann überhaupt mit halbgekreuzten Beinen auf dem Boden sitzen? Vielleicht sogar unter Zuhilfenahme eines Meditationsgurts oder ähnlicher Hilfsmittel?


    Besser wäre es m.E., auf einem Stuhl mit planer Sitzfläche anzufangen. Die Knie sollten dabei tiefer sein als das Becken (evtl. ein Kissen unterlegen), so dass sich die Wirbelsäule vom Becken aus ohne Krafteinsatz gelöst und angenehm aufrichten kann, die Füße stehen plan auf dem Boden, die Arme hängen locker von den Schultern, die Hände liegen mit den Handflächen nach oben auf den Oberschenkeln/Richtung Knie.


    Wer auf diese Weise sitzend *große* Schmerzen im Rücken hat, bei einer Dauer von sagen wir 20-30 Minuten, sollte dringend mal zum Arzt gehen. Wenn der keine ernsthaften Probleme findet, würde ich eine Rolfing-Behandlung versuchen. Das löst ziemlich effektiv alte Vermeidungshaltungen und verklebte Faszien. Dann kann man weitersehen, z.B. mit Hilfe eines guten Yogalehrers und einer sanften Yoga-Variante.


    Etwas anderes ist es, wenn man sich entscheidet, die Sitzhaltung als Objekt auszuklammern. In diesem Fall wäre es m.E. für die TE zweckmäßiger, weiterhin auf dem Rücken liegend zu meditieren. Zweckmäßiger, als sich mit Hilfsmitteln nach irgendwelchen Bildern zurechtzubiegen.


    Ich denke, es ist eine ganz grundlegende Entscheidung, ob man den Körper und das Sitzen zum Meditationsobjekt machen will oder nicht. Wenn man das will, übt man mit dem, was ist, also auch mit den Schmerzen. Das ist nicht trivial und erfordert viel Geduld und Augenmaß. Zehn Jahre sollte man sich geben. Meine Erfahrung ist aber, dass das das Leben verändern kann. Wie Moosgarten sagt: Letztlich lassen sich Körper und Geist nicht auseinanderdividieren.