Beiträge von void im Thema „Sakya, Diamantweg und andere...Entscheidungshilfen, Unterschiede.“

    Yeshe:

    Wenn es so wäre, wie Du das beschreibst, wäre es weitaus unproblematischer. "Sehr konservativ" ist zum Beispiel nicht der richtige Ausdruck für die "monastische Ordination" die die NKT anbietet.


    Ja, deswegen verstehe ich das auch überhaupt nicht. Ich kann mir vorstellen, das jemand ultrakonservativ an Worten hängt. Aber wie kann man sich denn dann vom Vinaya lösen und eine ganz neue Art von Ordination erfinden?


    Yeshe:

    Auch ist der von Ihnen angebetete Gyalpo nirgendwo in den indischen Tantras zu finden. Auch das ist also keine Position, die irgendetwas "unverfälscht" bewahrt. Beim Thema Dzogchen erkennen sie nicht mal die Schriften von Je Tsongkhapa als authentisch an, sondern berufen sich stattdessen auf den viel jüngeren Pabongkhapa.


    Aber warum tun sie sowas? Das ist doch nicht nachvollziehbar.

    Morpho:

    @ void:
    es ist nicht gelungen einheit in der gelugpa zu wahren ? :?
    dich ham sie wohl eingefangen? :o schreibst du den kritikern, die es u.a. von innen kennen und/oder langjährig mit der sache befasst sind törichte herzen und unlautere zungen zu ? hast du dich ausreichend mit den quellen beschäftigt ?


    Oftmals ist es eine ungute Dynamik, die dazu führt, dass Gruppen ins Sektenhafte abrutschen. Und da sehe ich die Situation, dass die ganze Organisation auf die Person Geshe Kelsang ausgerichtet wurde als einen zentralen Punkt. Und wenn dann dazu noch die tibetische Idee, im eigenen Guru als Buddha zu sehen kommt, dann kann sich diese Dynamik entfalten. Tenzin Peljor schildert das doch auf seiner Seite sehr gut. An welcher Stelle widerspreche ich ihm denn?

    Yeshe:

    Das ist nicht nur Tenzins Meinung. Es hat seine Gründe, warum die NKT nie in die Deutsche Buddhistische Union aufgenommen wurde. Nur so viel: Diese Gruppe ist von allen anderen in Deutschland vertretrenen Gruppierungen des Vajrayana isoliert, selbst innerhalb ihrer eigenen Schule. Wirst Du sie fragen warum, werden sie Dir erzählen, wie "rein" sie sind. Wenn Du glaubst, dass es sein kann, dass eine Richtung furchtbar "rein" ist und alle anderen komisch, dann ist die NKT was für Dich- ansonsten: Finger weg!


    Das war doch eine sehr unglückselige Dynamik. Es ist einfach so, dass der Dalai Lama jemand ist, der Offenheit und Dialog auf allen Ebenen schätzt. Also zwischen den tibtischen Schulen, gegenüber Bön, gegenüber Prominenten und gegenüber Christnt und auch gegenüber Wissenschaftlern. Und da ist es doch klar, dass es dann auch Strömungen innehalb der Gelugs-Schule gibt, denen das zu weit geht. Für die es das wichtigste ist die Gelug-Tradition unverfälscht weiterzugeben und da keinerlei Kompromisse mit anderen Anliegen - und sei es dem tibetische Befreiungskampf- zu schliessen.


    Mich erinnert Geshe Kelsang an Josph Ratzinger: Ein unglaublich gelehrter, sehr konservativer und leicht weltfremder Mensch, dessen Denken darum kreist, die Tradition unverfälscht zu bewahren. Ich denke solche Traditionsfans gibt es in allen Richtungen. Von daher finde ich es sehr traurig, dass es nicht gelungen ist die Einheit der Gelug-Schule zu bewahren. Die Struktur, dass Geshe Kelsang gegenüber seinen westlichen Schülern, die einzige Autorität ist, lud dann geradezu zum Personenkult ein.