Sherab Yönten:
Aufbauend auf die Frage, welche negative Auswirkungen Meditation bei psychisch labilen Persönlichkeiten haben, stellt sich mir die Frage: Wie können Dharmafreunde diesen Personen helfen, wenn sie keine ausgebildeten Psychiater oder Psychologen sind?
Sie sollten zunächst einmal es unterlassen eine Diagnose zu stellen. Was soll denn eine psychisch labile Persönlichkeit sein?
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Hört das Mitgefühl dann auf, wenn eine berufliche Qualifikation nicht vorhanden ist? Die zweite Frage kann doch nur mit einem "nein" beantwortet werden.
Die Frage kann doch auch sein - Mitgefühl mit wem? Wenn der andere nicht unter seiner Persönlichkeit leidet, wird er auch keine Therapie suchen. Wenn ich unter der Persönlichkeit des anderen leide, dann sollte ich vielleicht nen Therapeuten mal fragen.
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Allerdings kann es manchmal schon sinnvoll sein, bei diesen Personen Grenzen zu setzen, damit sie sich überhaupt an einen Psychiater oder Psychologen wenden. Sonst besteht vielleicht die Gefahr, dass sie sich einen (für sie bequemeren) Ersatz suchen und deshalb keine professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Grenzen setzt man, weil man sich selbst abgrenzen muss oder will. Was dann der andere macht, ist noch immer in seiner freien Entscheidung.
Um es nochmal auf das Thema zurück zu bringen: Meditation hat Wirkung(en) - manche hören mit der Meditation auf, wenn es Ernst wird - wenn die Wirkungen ihnen nicht so gefallen oder ihren Erwartungen nicht entsprechen. Das kann dann als Persönlichkeitsstörung auch wahrgenommen werden, aber letztlich ist da ja die Frage, was denn gestört wird und wie die Wirkungen integriert werden.
Dafür braucht es manchmal auch Hilfe und deshalb sollte man auch nicht ohne einen erfahrenen Lehrer praktizieren.