Beiträge von Festus im Thema „Negative Auswirkungen von Meditation“

    Sherab Yönten:

    ....Das Problem ist die (mangelnde) Einsicht der psychisch Kranken. Ein Bein ist offensichtlich gebrochen.Die Psyche ist unsichtbar.Der psychisch Kranke müsste es selbst erfassen können, das mit ihm etwas nicht stimmt und sich behandeln lassen. Eine Zwangseinweisung wäre nur möglich, wenn er sich selbst oder andere gefährden würde.


    Manchmal muss man damit leben, hilflos zu sein. Das ist nicht immer leicht auszuhalten.

    Sherab Yönten:

    In diesem Falle ist es aber so, dass diese Person eine erfahrene Praktizierende (seit ca. 15 Jahren) ist.


    Na und.
    Eine "erfahrene Praktizierende", was soll das sein? Wenn jemand 15 Jahre praktiziert und immer noch nicht merkt, was ihr gut tut und was nicht, was sagt das über die Übung oder den Menschen? Welche Erfahrungen hat sie gemacht, gesammelt?
    Nach 15 Jahren Praxis in einem Sangha, wird man das eine oder andere Mitglied besser kennen, evtl.haben sich auch Freundschaften entwickelt. Da sollte es möglich sein, ernste Gespräche zu führen.
    Und das ist mit Sicherheit nicht leicht.
    Und dann wieder meine Frage nach einem Verantwortlichen. Bei uns währe das der Lehrer oder wenn dieser nicht da ist, der Jiki Jitsu.
    Gibt es so jemanden in eurer Gemeinschaft auch? Jemanden der die Autorität hat, sich durchzusetzen, jemanden ggf. nach Hause zu schicken?

    Sherab Yönten:


    Was könnte man als "extreme Praktiken" bezeichnen?.....
    Und was ist, wenn die/der Praktizierende nicht in der Lage ist, dies selbst richtig einzuschätzen?
    Sie/Er hat längere Zeit diverse Praktiken praktiziert und DANN kommt eine (psychische) Krise. Kann sie/er sich selbst dort abholen wo sie/er gerade ist? Können Dharmafreunde versuchen zu verhindern, dass sie/er praktiziert, weil sie sehen, dass es momentan nicht gut ist für sie/ihn?[



    Jede Meditationspraxis kann, zu einem ungünstigen Zeitpunkt ausgeführt, zu unerwünschten Ergebnissen führen.
    Aus diesem Grund rate ich zum Üben mit einem Erfahrenen Lehrer. Aber auch dieser und im Übrigen auch ein Sangha, kann nicht alles auffangen.
    Wenn sich bei uns neue Leute vorstellen und ich gerade Jiki bin, frage ich sie immer, ob sie gerade in einer Therapie sind. Wenn ja, spreche ich mit dem Lehrer ab, ob sie teilnehmen dürfen, ggf. müssen sie eine schriftliche "Unbedenklichkeitsbescheinigung " ihres Therapeuten vorlegen.
    Ansonsten werden bei uns Übende zur Not auch ausgeschlossen.
    Nicht nur der Übende mit seinen Problemen, auch der Sangha muss geschützt werden.
    In meiner Gruppe würde ich auch so vorgehen.
    Meditation ist keine Therapie und nicht immer nützlich.