Beiträge von fotost im Thema „Gleichberechtigung“

    Elliot:
    fotost:

    ... Findet ihr einen Weg den Text im Sinne einer Gleichberechtigung zu retten ohne Rückgriff auf Historisierung?


    Nein, da gibt es dann halt mal keine Gleichberechtigung.


    Finde ich als Antwort erfrischend ehrlich :like:

    void:

    Es kann also nur ein Mann Universalherrscher, Brachma oder ein Mara werden?


    Ja, das war die Frage, die ich im Zusammenhang des Textes gestellt habe.
    Du hast den ersten Teil, für einen Buddhisten den wichtigsten nicht genannt - danach könnte nur ein Mann Erleuchtung erlangen.


    void:


    Wer war denn bisher so ein Mara oder Brachma?


    Und gibt es so jemanden wie Brachma überhaupt? In der Wikipedia lese ich, dass Brachma eine "gestaltlosen (arupa), eigenschaftslosen (nirguna) und unerkennbaren (acintya) Entität" ist. Wie soll denn etwas Eigenschaftslosem Männlichkeit zukommen? Das verwirrt mich.


    Und er wer war alles Universalherrscher? Was ist denn Unversalherrscher für ein Beruf? Königin Victoria herrschte über das britische Empire, das damals ein Viertel der Erde und ein Viertel der Erdbevölkerung entsprach. Das ist doch schon ziemlich universal, oder?


    Das ist ein interessanter Ansatz. Es ist beinahe die Antwort der Nonne Somā aus dem entgegengesetzten Blickwinkel. Was bedeuten Begriffe wie Weiblichkeit oder Männlichkeit für die genannten Entitäten eigentlich?

    Ist die buddhistische Lehre inhärent frauenfeindlich oder ist ein Text wie der folgende ausschließlich den Zeitumständen der Entstehung zu schulden?



    Majjhima Nikāya 115


    Die einzig kluge Erwiderung darauf im PK die ich kenne stammt von einer Nonne

    Zitat


    "Was sollte das Weibsein [2] bedeuten, wenn das Denken gut gesammelt ist,
    Wenn das Wissen vorhanden ist bei einem, der die höchste Wahrheit schaut [3]?
    Wer daran denkt: bin ich eine Frau oder bin ich ein Mann,
    Oder bin ich überhaupt etwas? - zu dem darf Māra sprechen [4]."


    S.5.2. Somā - 2. Somā Sutta


    Sinngemäß also, wer sich selbst noch weitgehend über eine Geschlechterrolle definiert hat eh' keine Chance :grinsen:
    Eine Haltung, die meine volle Sympathie und meinen Respekt hat.


    Allerdings kommt so eine Haltung wirksam nur dann zum Tragen, wenn sie gleichberechtigt auf alle Geschlechter angewendet wird. Ist das bei dem obigen Zitat Majjhima Nikāya 115 wirklich der Fall? Es gibt mehrere weitere Zitate in gleicher Zielrichtung.


    Hat sich hier die Aufnahme alter Texte seit Zumwinkel verändert? Findet ihr einen Weg den Text im Sinne einer Gleichberechtigung zu retten ohne Rückgriff auf Historisierung?