Koala:
Seid gegrüßt, geehrte Forums Mitglieder.
Ich habe mich gestern Samstag Mittag zum Buddhismus bekannt und von meinem bisherigen Glauben: dem Christlich Evangelischen Glaubensbekenntnis einen Schlussstrich gezogen und mich zum Buddhismus bekannt, weil ich mit meiner alten Religiösen Ansicht einfach nicht mehr zufrieden war und weil ich mich damit einfach nur mehr unwohl fühlte. Und nun hab ich zu meiner neuen Religion natürlich so manche Fragen! Und zwar: Gibt es im Buddhismus auch Sünde und den Teufel wie bei den Christen? Und wird Buddha nach meinem Tod über mich Richten oder mich Strafen? Ich habe seit gestern schon so manche Literatur über den Buddhismus durchgeblättert, aber so auf die schnelle keine konkreten Antworten auf meine Fragen wie diese gefunden: Kann ich als bekennender Buddhist mit meinen Eltern die weiterhin an den Christlichen Jesus glauben Weihnachten feiern? Denn ich möchte wegen meinen Eltern ein Lippenbekenntnis zu ihrem Glauben führen. Ich für meinen Teil glaube an Buddha und die Wiedergeburt. Und dann noch eine Frage: Ist Buddha ein gütiger oder Strenger Gott? So, ich denke, das waren meine Wichtigsten Fragen auf die Schnelle.
Liebe Grüße an das gesamte Forum,
Koala
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Liebe Grüße Koala,
Religionen wechselt man nicht wie ein Unterhemd. Das ist meist eher ein schmerzhafter Prozeß, besonders wenn man etwas älter ist und länger in einer Religion verankert.
Bevor Du echte Fragen zu etwas Neuem stellst, solltest Du vielleicht erst einmal sehr klar darüber werden, was Dich genau am Christentum nicht mehr zufrieden stellt. Immerhin sind die Versprechungen doch riesig; Erklärung der Welt, ein perfektes, weil göttlich inspiriertes Moralsystem, ewiges Leben...
Versteh mich nicht falsch, ich mache mich weder lustig noch möchte ich jemand überreden bei einer theistischen Religion zu bleiben.
Nur, wenn ein Architekt ein neues Haus baut, weil das letzte gerade zusammengebrochen ist sollte er vielleicht untersuchen was die Ursache des Zusammenbruchs war.
Andere haben schon geantwortet, einige kurze Antworten von mir
- Gibt es im Buddhismus auch Sünde und den Teufel wie bei den Christen. - Nein, es gibt klare Moralvorstellungen und Handlungsvorschläge (Silas) aber nicht im christlichen Sinne. Der ganze Grundansatz im Bereich Moral, Handeln gegenüber anderer ist verschieden. Statt 'gut und böse' stehen viel mehr Gedanken wie 'hilfreich oder nicht hilfreich', 'weiterführend oder nicht weiterführend' im Mittelpunkt. Eigenverantwortung gegenüber Befolgen eines Gesetzes.
- Kann ich als bekennender Buddhist mit meinen Eltern die weiterhin an den Christlichen Jesus glauben Weihnachten feiern? - Klar! Buddhismus soll zu einem guten Leben führen, wenn Familienfeiern für Dich dazu gehören - immer los. Ist ja auch nur einmal im Jahr. Respekt und Achtung gegenüber den Eltern wird in vielen buddhistischen Texten betont.
- ich möchte wegen meinen Eltern ein Lippenbekenntnis zu ihrem Glauben führen - vielleicht ganz ok für eine Übergangszeit. Wenn Du ernsthaft bei der Beschäftigung mit der Lehre bleibst, wirst Du dich automatisch irgendwann neu entscheiden.
- glaube an Buddha und die Wiedergeburt - Buddha wollte nicht, daß irgendwer an ihn glaubt. Er wollte, daß seine Anhänger seine Lehre verstehen und immer wieder mit ihren eigenen Erfahrungen vergleichen. Wiedergeburt ist eines der schwierigsten Teile der Lehre, es ist auf keinen Fall mit dem christlichen Weiterleben nach dem Tod gleichzusetzen.
- Ist Buddha ein gütiger oder strenger Gott? - Buddha war ein Mensch, er ist tot. Also ist er weder streng noch gütig. Als er lebte und als Lehrer seine Ideen verbreitet hat war dies bestimmt ein Akt der Güte (er hätte ja auch ein ruhiges zurückgezogenes Leben genießen können, statt sich Jahrzehnte lang mit seinen Mönchen herumzuplagen), aber manchmal waren seine Antworten durchaus streng gegenüber Leuten denen er mehr zugetraut hat um sie auf den richtigen Pfad zu bringen.