Beiträge von suchender2 im Thema „Bei der Sache bleiben“

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    Mittlerer Weg:
    Es geht darum das du diese Dränge beobachtest ohne zu urteilen. Deine Gedanken und Gefühle beobachtest ohne zu urteilen.
    Und so vielleicht mal bemerkst, um was es geht in Bezug auf diese Wahrheit.


    Ich muss sagen, ich versuche schon relativ lange alles mögliche meiner Wahrnehmung zu beobachten, aber dieses Nicht-Urteilen finde ich gerade bei sehr intensiven Emotionen sehr schwer. Insbesodere wenn sie mich unerwartet treffen, wie z.B. sexuelles Verlangen, Neid oder eine gewisse Form von passiver Aggressivität fällt es mir so unglaublich schwer.


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    MittlererWeg:
    Daher, meiner persönlichen Meinung nach, versuche einfach täglich zu beobachten ohne zu Urteilen.


    Wie genau integrierst du das denn in den Alltag? Wenn ich das jetzt schon seit 2 Jahren mache/versuche, scheinst du ja irgendwas anders zu machen als ich. Wenn du die saftig grünen Blätter eines Baumes im Sommer beobachtest, erfreust du dich dann an ihnen? Wenn du in eine unangenehme Situation kommst, sich dein Brustkorb (vom Gefühl her) zusammenzieht und der Magen leicht krampft, hast du dann den "Drang" (meinst du das?) dieses Gefühl möglichst schnell loszuwerden? In so welchen Fällen ist es manchmal so, dass ich gezielt versuche diese Gefühle loszuwerden, indem ich mir einrede, dass sie nicht Teil von mir sind und nur durch meine eigene Wahrnehmung bedingt sind.


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    Mittlerer Weg:
    UND GENAU SO ZUM AUSGLEICH AUCH DIE PAUSEN DES BEOBACHTEN OHNE ZU URTEILEN SOLLST DU DIR GÖNNEN.


    Darauf werde ich achten.



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    Der Verstand wird nicht aufgeben. Er kann es dir nicht gestatten zu erwachen/dich von ihm "zu befreien und Frieden zu finden". Denn ohne dich ist er nichts und muss schweigen.


    Das ist ein Punkt, den ich im Buddhismus irgendwie widersprüchlich finde. Die 4 Siegel sagen, dass alles Zusammengesetzte vergänglich ist. Ergo ist alles vergänglich außer Leerheit. Ist dann nicht auch Erwachen vergänglich? In vielen Texten wird dies immer so geschildert, als ob zu einem bestimmten Zeitpunkt jemand erwacht und danach alles in Butter ist. Ich finde das wirkt sehr widersprüchlich zum Rest der Philosophie.

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    Mirco:
    Sich auf Gedanken und Bilder zu konzentrieren sollte nicht nicht Teil der Meditation sein. Das wäre dann ja nur Nachdenken oder Tagträumen. Es geht darum, immer wieder zum Meditations-oObjekt zurück zu kehren. Der Inhalt der Ablenkung ist dabie garnicht wichtig. Also, worüber zu nachdenkst, ist egal. Es reicht aus zu bemerken, dass die Aufmerksamkeit nicht mehr beim Meditationsobjekt ist.


    Ja, da hast du wahrscheinlich recht. Ich werde in Zukunft mehr darauf achten.


    Wie nehmt ihr eigentlich bei der Meditation euren Atem wahr?
    Ich habe häufig das Gefühl, dass sich mein Atem auf eine subtile Weise leicht ändert, wenn ich meine Aufmerksamkeit auf ihn lenke.
    Dazu kommt dann noch, dass ich insbesondere am Anfang der Meditation manchmal das Gefühl habe zu wenig Luft zu bekommen und deshalb bewusst etwas mehr Luft einatme.
    Gegen Ende der Meditation hingegen verflüchtigt sich das dann meist und ich empfinde meine Atembewegung dann so, als ob sie gar nicht von mir sein würde.

    Hallo, erstmal danke für eure vielen Antworten!
    Es ist schon merkwürdig, die letzte Zeit hatte ich immer Probleme und gerade bei der nächsten Meditation nach diesem Text schien ich wieder voll dabei zu sein. Was mir glaub ich eher Schwierigkeiten macht (da war der Titel vielleicht etwas missverständlich), ist jeden Tag erneut die Disziplin zum Meditieren aufzubringen. Meistens meditiere ich zwischen Duschen und Frühstück, und an manchen Tagen muss ich mich fast schon zwingen mit dem Meditieren anzufangen, insbesondere wenn ich ganz besonders euphorisch drauf und voller Tatendrang bin.


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    Mirco:
    ¹ Das ist eh sehr interessant. Wie geschieht die Bewegung der Aufmerksamkeit? Wie funktionert das? ...


    Ich lege die Aufmerksamkeit meist so zu 60% auf Atem und 40% auf Gedanken und Bilder. Wenn ich mich nur auf den Atem konzentriere, weiche ich recht schnell ab, ebenso wenn ich nur auf das Vorbeiziehen meiner Gedanken achte. Was genau beim Abweichen passiert, wäre natürlich wirklich mal interessant. Nur blöd, dass ich mich an diese gedankliche Lücke von 0.5-1s nicht erinnere. Meistens erwische ich mich dabei, wie ich in Gedanken jemand anderem meine Ansichten von bestimmen buddhistischen Ideen erkläre (:


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    Lucy:
    Vielleicht kannst du dir ein Gruppe wie oben genannt suchen, egal ob bei siddhartas intent oder woanders (wo es halt passt).


    Ich selber habe mich damals bei der Gruppensuche davon leiten lassen, welche Autoren mich besonders angesprochen haben. Und keine Angst, man bindet sich nicht für immer an so eine Gruppe, es ist immer ein Stein auf dem Weg.


    Ja, das ist denke ich ein guter Ratschlag. Vielleicht mache ich mal nen Wochenendkurs oder besuche mal die örtliche Zen-Gemeinde. Ich muss zugeben, dass mich der esoterische Teil vieler Buddhismusgemeinden und diese Meister/Schüler-Verhältnisse etwas abschrecken.
    Generell bin ich gegenüber manchen Ideen im Buddhismus irgendwie noch sehr skeptisch und ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob ich reinen Gewissens tatsächlich die dreifache Zufluchtnahme oder ähnliches ablegen könnte.


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    MittlererWeg:
    BEOBACHTET OHNE ZU URTEILEN was in euch geschieht (Drang/Gedanken/Gefühle).


    Also den Teil mit dem Drang und so kann ich jetzt ehrlich gesagt nicht so nachvollziehen. Das mit dem Urteilen macht natürlich Sinn, bei der Umsetzung bin ich natürlich noch dabei ;)



    Zu dem Thema Leerheit habe ich mir mal noch das Buch "Einführung in die Leerheit" von Guy Newland gekauft, das werde ich in absehbarer Zeit mal lesen.

    Hallo liebe Community,
    Irgendwie habe ich momentan das Gefühl mit meiner Meditation etwas auf der Stelle zu treten. Achtsamkeitsmeditation mit Konzentration auf Atem und Gefühle betreibe ich jetzt so nebenbei (15-25min am Tag) schon seit ein paar Jahren: Am Anfang war ich schlichtweg begeistert und habe wirklich sehr ernsthaft geübt, dann irgendwann wurde es immer mehr Routine und jetzt erwische ich mich immer häufiger dabei wie ich abschweife und gar nicht so richtig bei der Sache bin.
    Es fällt mir fortlaufend schwerer mich da richtig zu disziplinieren. Das ist der erste Punkt.
    Um mal etwas tiefer einzusteigen, habe ich mir dann vor kurzer Zeit das Buch "Weshalb sie (k)ein Buddhist sind" von Dzongsar Jamyang Khyentse bestellt, jetzt bin ich gerade fleißig am Lesen. Insbesondere das Kapitel über Leerheit tut es mir gerade richtig an. Ich finde das total interessant, aber irgendwie bin ich in diese Richtung nie besonders weit mit meiner Achtsamkeitsmeditation gekommen.
    Das ist der zweite Punkt.


    Insgesamt bin ich mit beiden Punkten etwas unzufrieden. Gerne würde ich mal was neues ausprobieren, was Meditation angeht, ich weiss aber nicht was. Andererseits bin ich aber auch nicht dazu geneigt mich ernsthaft einem Sangha anzuschließen, aus verschiedenen Gründen. Passende Bücher habe ich aber bis auf das Buch "Meditation für Skeptiker" (was mir fast schon wieder ein bisschen zu wenig buddidtisch ist) auch nicht gefunden. Über Anregungen würde ich mich freuen :)