Beiträge von void im Thema „Traum und Wirklichkeit“

    Erde:

    Also ist die Antwort: Das der Buddha darauf keine Antwort gegeben hat. Und er eher nach dem Nutzen einer Vorstellung fragt, als dass er Unterscheidungen zwischen Verblendungen macht, richtig? :)


    Wobei es so ist, dass Buddha der "weltliche Nutzen" nicht so wirklich interessiert ist. Sondern er sich immer auf das ziel der Befreiung hin fragt, inwieweit etwas heilsam ist oder nicht. Und von das aus kann man dann natürlich Verblendungen wieder kategorisieren. Also z.B in grobe und feine Verblendungen. Oder nach der damit verbundenen Geisteshaltung (Kilesa)


    • Gier,
    • Haß,
    • Verblendung,
    • Dünkel,
    • Ansichten,
    • Zweifel,
    • Starrheit,
    • Aufgeregtheit,
    • Schamlosigkeit,
    • Gewissenlosigkeit


    Aber es sind nicht so binäre Kategorien. Ich unterschiede mich vom durchgeknallte Massenmörder nur graduelle und nicht dadurch dass "er spinnt" und ich "normal" bin.

    Erde:

    Ja aber meine Frage war nicht, ob es NÜTZLICHE oder UNNÜTZLICHE Vorstellungen ODER Handlungen gibt. Deshalb habe ich ja den Eingangspost nochmal geändert und den "Unsinn" heraus genommen, der vielleicht irritiert hat.


    Also ich habe dich nicht falsch verstanden.


    Geht man dagegen von Begriffen wie "Wahn" und "Illusion" aus, dann gelangt man von das aus zum "Nicht-Wahn" und zur "Nicht-Illusion" also. z.B zu seelischer Gesundheit oder Wahrheit. Man denkt sich zu einem falsch erkannten Apfelbaum den richtig erkannten, wahren Apfelbaum mit dem "wahren Apfelbaumwesen" dazu.


    Und von da aus wird man verwirrt: Wie kann jamnd der keinen Wahn hat also seelisch gesund ist, gelichzeitig buddhitisch gesehen verblendet sein? Und wiso kan jemand der wo ein Apfelbaum ist einen Apfelbaum sieht, trotzdem irren? Und genau das passiert dir ja:


    Erde:

    Gibt es denn dann für Buddha keine "Wahnvorstelungen?", weil wir alle "Wahnvorstellungen" haben? Oder unterscheidet er zwischen "Wahnvorstellung" und "Vorstellung"?


    Weil also die in deiner Frage verwendeten Idden von Wahn und Wirklichkeit bereits problemtisch und verwirrungsträchtig sind, antweorte ich nicht auf der Ebene.


    Wenn man über nützliche und weniger Vorstellungen redet, dann verankert man man Vorstellungen in dem Kontext aus dem sie kommen. Nämlich erfolgreiches oder weniger erfolgreiches Handeln.


    Eine Biene hat villeicht eine ganz nützliche Vorstellung vom Apfelbaum, die in der Blüte den Honig sieht, und ein Biber eine andere nützliche Vorstellung hin zum Staudamm. Sie erkennen hin auf ihre Ziele und ihr Handeln richtig. Oder wenn es verwirrte/wahnhafte Bienen/Biber sind, nicht. Man kann die Unterscheidung treffen, ohne einen wahren und ganzen (durchschauten) Apfelbaum annehemen zu müssen.


    Uns geht es prinzipiell wie den Bienen und Bibern: Unsere Vorstellung sind oftmals hin auf unsere Ziele sehr tragfähig und damit richtig, was aber nicht bedeutet, dass sie nicht buddhitisch gesehen trotzdem Verblendungen sind.

    Erde:

    Ich glaube du hast meine Frage nicht verstanden. Aber trotzdem danke. :oops:


    Also ich habe deine Frage sehr wohl verstanden. Und meine Antwort war die, dass sich die Illusionshaftigkeit im Handeln erweist. Vorstellungen wurzeln im Handeln. Und von da aus erweist sich, ob es nützliche oder unnütze Vorstellungen sind.


    Das klassische buddhistische Beispiel für eine Illusion ist eine Schlange für einen Stock zu halten. Auch hier ist die Interaktion das zentrale: Ein Stock kann einen ja nicht beissen. Und insofern als man falsche Erwartungen an die Zukunft hat und sein Handeln danach ausrichtet( z. B einen Umweg nimmt) ist man getäuscht.


    Allerdings ist es schwer die genau Wirkung von Begriffen zu sehen:Wenn z.b die Vorstellungen von Baumgeistern einem verbietet, bestimmte Bäume zu fällen, dann kann die Vorstellung dazu führen, ob da ein Wald ist oder eine Wiese. Auch Illusionen habe reale Wirkungen.


    Und sind insofern "wirklich".

    Ach, es gibt schon vieles, aber es ist eine Verkürzung diese dinghaft ( d.h isoliert von anderem ) aufzufassen.


    Bert Brecht schrieb mal:


      Einer fragte Herrn K., ob es einen Gott gäbe. Herr K. sagte: " Ich rate dir, nachzudenken, ob dein Verhalten je nach der Antwort auf diese Frage sich ändern würde. Würde es sich nicht ändern, dann könnten wir die Frage fallenlassen. Würde es sich ändern, dann kann ich dir wenigstens noch so behilflich sein, daß ich dir sage, du hast dich schon entschieden: Du brauchst einen Gott.“


    Die Bedeutung der Vorstellung liegt also darin, welchen Unterschied sie im Handeln macht.


    Das könnte man auch die Nachbarin fragen: inwieweit sich sich ihr Verhalten aedern würde, je nachdem ob es Kobolde gibt oder nicht, darin liegt die Bedeutung


    "Apfelbaum-Vorstellungen" sind nützlich weil es viele Arten von Apfelbaum Handlungen gibt.