Beiträge von jianwang im Thema „Geisteshaltung im Zen“

    @Aida


    Wenn ich schon den Titel lese bekomme ich das grosse Schütteln.


    Sry, doch wieder so einer, der den Eindruck erwecken will, mit Zen löst man im Handumdrehen alle Probleme des Lebens.
    Sowas von typisch für die heutigen "Heilsbücher"


    _()_

    @Sida
    Die Stellung beruht auf den Erfahrungen tausender Meditierender. Damit lässt sich die Geisteshaltung des ZAZEN am besten erreichen.
    Wichtig finde ich "sollte ohne Bewegung sein" - so muss Deine "Erwartung" sein.
    (Das Gelübte :" Es gibt unendlich viele fühlende Wesen. Ich gelobe, Allen von ihnen zu helfen" ist das nicht Unsinn? Doch wenn unsre Haltung so ist, ist es etwas Wahres.)
    Viele im Westen meinen, dies mit der Meditationsstellung wäre ein "Befehl" und wenn sie nicht exakt so praktizieren, wäre es kein Zen (Seitenblick zu Schroedinger).
    Viel wichtiger, finde ich, ist die innere Haltung als die reine Technik.
    Ich z.B. kann seit meiner Rücken-OP nicht mehr im Lotus sitzen. Der 2. Versuch hat mich direkt wieder ins KH gebracht und meine Füsse sind seitdem gefühllos. Bin ich nun kein Buddhist mehr? Oder das, was ich praktiziere, kein Zen?
    Wenn jemand durch einen Unfall ein steifes Bein hat, muss er dann dem Zen abschwören? Du verstehst?


    Mein Meister sagte: sei aufmerksam mit warmen Gefühl, wenn Du sitzt.


    _()_


    PS: ich reime kaum, meist kommt ein haiku direkt aus meinem Fühlen.
    Ausser dem Lied meines Weges ...


    PPS: Schroedinger : Suzuki roshi sagte : "Wenn ein schlechter Lehrer und ein schlechter Schüler es ernst meinen, entsteht etwas Wahres."
    Wer kann schon bestimmen, ob hinter einem Drachenkopf nur ein Schlangenschwanz kommt, der nicht dabei war?

    Schroedinger
    Gut gemerkt oder eigene Erfahrung?


    Wenn ein Zen-Neuling kommt, erscheint er meist mit Erwartungen und Zielen. Ihm diese zu entreissen mit der Güte einer sich wegen ihm sorgenden Grossmutter ist die erste Aufgabe eines Zen-Meisters.
    Dann erst beginnt der WEG. Egal ob durch shikantaza oder zusätzlich durch koan-übung. Dies ist kein Unterschied.


    _()_

    Gedanken kommen und Gehen, weil Deine Tore (Sinne) geöffnet sind. Lass sie kommen "Ah, ein Gedanke ..." und lass sie wieder gehen "Nu isser weg..." Halte nicht daran fest, Folge ihnen nicht ...


    Ja ich weiß... wenn man nicht denkt, dann schläft man am Anfang immer ein *grinst. Das passiert Jedem einmal. Deswegen wird bei ZAZEN in Klöstern dies durch Mönche "überwacht", die durch die Reihen gehen und "aufwecken".
    Irgendwann wirst Du es "können" ohne einzuschlafen. Ev ist es gut, am Anfang nicht direkt nach einem stressigen Tag zu sitzen.
    Ich selbst habe mich in den ersten Jahren vor dem ZAZEN ne halbe Stunde schlafen gelegt ...


    zum Thema Einschlafen lies meinen Thread :
    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=15&t=16582


    Zu den Schmerzen ...
    Nicht Du hast Schmerzen, sondern Deine ZAZEN übenden Beine, Dein ZAZEN übenden Rücken usw.
    Verstehe, das nicht "Du" ZAZEN übst, sondern jedes Deiner Körperteile unabhängig voneinander übt ZAZEN.
    Solange es "nur" Schmerzen sind, dann lasse sie durch und mit den Schmerzen üben.


    _()_