sinn-los:Alles anzeigenSudhana:Textkritische Untersuchungen zeigen, dass der Palikanon nicht "in einem Guß" entstand, sondern selbst Ergebnis eines historischen Entwicklungsprozesses ist. Da ist zunächst die Abfassung in Pali (das nicht die Sprache ist, die der historische Buddha gesprochen hat), also wurden da ältere (mündlich überlieferte) Texte in die Sprache Pali übersetzt. Darüber hinaus wurden die überlieferten Texte redigiert - d.h. es gab Umstellungen, Zusammenfassungen, Umformulierungen (z.B. um Texte besser memorieren zu können) - und es gab auch Weglassungen (z.B. von Texten, die in das Lehrgebäude nicht so recht passen wollten oder als missverständlich angesehen wurden) und Hinzufügungen (z.B. um bestimmte Punkte zu verdeutlichen). Das alles lässt sich wissenschaftlich durch den Vergleich von Texten des Palikanon mit den erhaltenen Texten anderer, historischer Schulen vom sog. Hinayana-Typ nachweisen. Was sich nicht wissenschaftlich nachweisen lässt, das ist, was davon nun tatsächlich "Buddhas Worte" (im Sinne wörtlichen Zitierens) sind.
Hallo Subhana, Deine Bemerkungen über wissenschaftliches, textkritische Vorgehen finde ich sehr ineressant.
Hättes Du vielleicht paar Namen/Titel zur Hand, unter denen ich nachforschen könnte?
Mettaa
Wäre ein tolles Thema für einen Bereich Frühbuddhismus..
Ich werde da nicht einsteigen können, aber die Übertragung in Pali könnte zusammenhängen mit der Einsicht, daß die Wahrnehmung von Inhalten mit der Form verbunden ist.