kilaya:Es gibt eine hübsche Geschichte aus einem tibetischen Kloster in Frankreich. Dort ging das Geld aus, Spenden flossen kaum noch und die Besucher blieben aus. Also fragte man den Lama, was man tun könne. Er fragte, wie viel Geld noch übrig sei. Dann wies er sie an, das gesamte Geld in den Bau eines Stupa zu stecken. Sie waren entsetzt, denn es mussten ja auch reichlich andere laufende Kosten gedeckt werden und es reicht schon dafür nicht. Weil das Vertrauen so gross war, haben sie es aber dennoch so gemacht.
Das Stupa-Projekt erregte einige Aufmerksamkeit und schon in der Bauphase kamen ein paar neue Leute und Spenden. Als der Stupa fertig war, dauerte es nicht lange bis dieser eine Menge Besucher und Gönner anzog und die Finanzierung des Klosters war langfristig gesichert.
Die Geschichte ist Klasse. Wenn ich nicht damals nach Südostasien gekommen wäre und dort die beeindruckenden buddhistischen Tempel und die durch den Buddhismus entstandene Kultur gesehen hätte, wäre der Gedanke an diese Kultur nicht in mir solange überdauert, dass ich fast 20 Jahre später den Buddhismus wieder ausgekramt hätte und diesmal all Hindernisse solange weggeräumt habe bis ich z.B. Anatta verstanden habe (dank Jack Kornfield).
Der Mensch ist viel mehr ein emotionales Wesen als er es selbst begreift ;-). Ich habe auf meinem Handy ein Bild von Wat Chai Mongkol. Wenn ich es irgendwo unterwegs anschaue, taucht die alte Zeit in Südostasien von damals in mir auf und verbindet sich mit meinem jetzigen Wissen über die Lehren Buddhas. Das ergibt eine gewisse Kraft. Diese kann entstehen, weil der Mensch neben Geist Emotionen hat. Leider ziehen ihn die Emotionen auch ins Negative, aber der Mensch hat die Wahl wohin es gehen soll ...