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Ich habe den Verdacht, "Deutung" könnte hier eine falsche Übersetzung sein.
Denn "Deutungsbedürftigkeit" ist ja nicht, was einer Lehhrede innwohnt, sondern etwas was stark von Zuhörer und seinen Fähigkeiten abhängt. Es reicht ja schon, wenn der andere einen Begriff nicht kennt. und wenn ich jemanden etwas erzähle, weiss ich ja im Allgmeinen nicht, welche Begriffe er kennt, und wo ich etwas Erklärendes zur "Verdeutlichung" hinzufügen muss. Jemand - weil er Begriffe vorraussetzt, die der andere nicht kennt - vorzuwerfen er mache "falschen Aussagen über den Vollendeten" macht für mich überhaupt keinen Sinn.
Von daher nehme ich an, dass das Wort das hier mit "Deutung" übersetzt ist, nicht die Informationsweitergabe betrifft, sondern die "Ausdeutung" bzw. "Auslegung" nach Situation.
Ok, zur Frage Übersetzung kann ich mangels Fachwissens nichts beitragen, aber die Grundidee Deines Einwurfs verstehe ich. Kommunikation setzt irgendwie Sender und Empfänger, Botschaft und Aufnahme der Botschaft voraus.
'Zuhörer und seine Fähigkeiten', 'Kenntnis von Begriffen' - das hängt ja alles stark von Zeit und Ort ab. 1925 haben vielleicht 5% der Menschen hier einen Führerschein gehabt, heute vielleicht 60%. Der Begriff 'gay' hat 1870 etwas anderes bedeutet als 1950 oder heute.