Beiträge von fotost im Thema „Das Weibliche und das Männliche vereinen“

    Willkommen MissMuffin,


    ich finde die Fragen, mit denen sich neue im Forum melden immer wieder überraschend und toll :D


    Eigentlich gibt es in den Texten des Palikanon recht wenig zum Thema Mann/Frau.
    Sicher sind in einigen gleichnishaften Texten Dinge enthalten, die sich aus der Gesellschaft der damaligen Zeit ergeben haben, die stark durch eine geschlechterspezifische Aufgabenteilung geprägt war.


    Wahrscheinlich war es genau diese Neutralität, die den Buddhismus in der Anfangszeit recht anziehend für Frauen gemacht hat.


    Ich möchte einen Text aus den Nonnengeschichten zitieren


    Zitat


    "Was sollte das Weibsein [2] bedeuten, wenn das Denken gut gesammelt ist,
    Wenn das Wissen vorhanden ist bei einem, der die höchste Wahrheit schaut [3]?
    Wer daran denkt: bin ich eine Frau oder bin ich ein Mann,
    Oder bin ich überhaupt etwas? - zu dem darf Māra sprechen [4]."


    http://www.palikanon.com/samyutta/sam05.html#s5_2
    Die Nonne Somā macht es hier für mich klar. Solange das Denken noch durch Rollenmuster wie etwa Frau/Mann geprägt ist, ist höchste Wahrheit nicht möglich.


    Vielleicht ist dies für eine Nonne oder einen Mönch durch den Rückzug aus dem Alltag manchmal leichter. Für diejenigen von uns die das nicht wollen ist das, was Du geschrieben hast bestimmt richtig. Annehmen des ganzen Menschseins mit allen Facetten. Integration statt Trennung.