Beiträge von verrückter-narr im Thema „Yaza - Nächtliches Zazen.“

    der Schlafentzug ist eine Methode, die in etlichen yogisch-spirituellen Traditionen fester Bestandteil der Geistesschulung und -zähmung ist. Auch in anderen buddhistischen Traditionen gibt es Übungen, den schlafbedarf des Übenden zu reduzieren, um die dadurch gewonne Zeit für weitere Übungen zur Geistesschulung und -zähmung zu nutzen. Durch den permanenten Schlafentzug erfährt man auch die Grenzbereiche der menschlichen Psyche und des Unterbewusstsein und man kann dadurch neue Einsichten und Erkenntnisse erlangen, die man ohne diese Übung sonst nicht erreichen würden.


    In den tibetisch-buddhistischen Traditionen ist bzw. war es allgemeine üblich, während des traditionellen 3 Jahres-Retreat, die Nächte in einer Meditaionsbox in aufrechter Sitzhaltung zu verbringen, um dadurch dem Schlafbedürfnis entgegenzuwirken. Es gibt aber auch dort einige Übende, die bis zu ihrem Lebensende die Nächte in so einer Box verbracht haben, um die Grenzbereiche ihrer menschlichen Psyche ständig zu erweitern.
    https://kagyu.org/wp-content/u…/zzz_retreat-box-Copy.jpg
    https://seeingm.files.wordpres…ation-box.jpg?w=590&h=442


    In der japanischen Tendai-Tradition ist es z.B. üblich, zum Abschluss der Kaihōgyō-Askese, 9 Tage und Nächte nicht zu schlafen, essen oder zu trinken. Die Übung wird dort Doiri genannt.
    https://www.buddhistdoor.net/n…thout-food-water-or-sleep
    https://www.youtube.com/watch?v=S06oMxdt40A


    Die Entwickler des japanischen Zen, Dogen Zenji und Myoan Eisai Zenji waren auch beide ehemalige Tendai-Mönche und kannten diese Übungen und andere auch.