Beiträge von Useless im Thema „Buddhismus und Demenz“

    Liebe mkha',


    danke für Deinen Beitrag. Ich kann allem, was Du schreibst, nur zustimmen. Aber bedenke bitte, dass ich über den Umgang mit Demenz schreibe. Das ist keine 'nachlassende mentale Leistung'. Sprachliche Fähigkeiten verfallen schrittweise. Auch eine liebevolle non-verbale Kommunikation durch Gesten, Mimik, Berührung stößt oft an Grenzen. Es gilt, selbstschädigendes Verhalten und Verhalten, dass andere Bewohner schädigen könnte, zu unterbinden. Oft kommen Halluzinationen hinzu. Nachts habe ich es mit über vierzig Bewohnern zu tun und muss oft an mehreren 'Baustellen' gleichzeitig eingreifen. Vielleicht siehst Du, wo die Unterschiede liegen.


    Natürlich verstehe ich, dass es aus Tibet wenig 'Schriftliches' zu der Problematik gibt. Aber ich bin schon etwas verwundert, dass der 'westliche Buddhismus' da anscheinend relativ wenig zu sagen weiß.


    Karnataka:

    ZWÖLF Nachtdienste am Stück - vielleicht auch noch allein auf der Station?? :eek: Pfff... ein Horror!


    Nur, um mich hier nicht als 'Märtyrer' darzustellen: Zwölf ist nicht die Normalität. Normal sind eher 6-8 Nächte (natürlich alleine), bei denen, die Dauernachtdienst machen, sind 8 Tage, denke ich, ziemlich normal, allerdings dann auch etwas mehr frei.

    Ich habe mich da wohl etwas ungeschickt ausgedrückt: Es geht mir nicht in erster Linie um den Umgang mit Stress - da gäbe es im Buddhismus in der Tat genug Mittel und auch sonst alles Mögliche von AT bis MBSR.


    Es geht mir um eventuelle 'buddhistische' Theorien über das Krankheitsbild Demenz. Der Buddhismus verfügt ja über ausgearbeitete Theorien zu den Funktionen des menschlichen Geistes. Was ist da bei Demenz 'anders' und gibt es da Überlegungen, wie man so jemanden 'erreichen' kann?


    In der 'herkömmlichen' Altenpflege gibt es z.B. die Methode der Validation - ich hätte mir vorstellen können, dass Ähnliches vor einem buddhistischen Hintergrund entwickelt worden ist.

    void:

    Von daher wundert es mich, dass es da nichts Spezielles zu dem Thema gibt.


    Mich auch. Zu Sterbebegleitung und Hospiz gibt's ja inzwischen ein bisschen was, aber das Buch 'Der buddhistische Altenpfleger' muss wohl noch geschrieben werden.

    Bakram:

    Da kann ich nicht weiterhelfen. Muss es was buddhistisches sein ? Ich denke, es gibt diverse Fachliteratur zum Thema.


    Warum postest Du dann was?


    Da ich in der Altenpflege arbeite, ist mir klar, dass es 'diverse Fachliteratur zum Thema' gibt, und ich würde hier nicht nach 'buddhistischer Fachliteratur' suchen...

    Lieber Karnatake,


    vielen Dank für Deine Antwort.


    So sehr ich auch den Dalai Lama oder andere Lehrende schätze: Er muss keine Ärsche abputzen, mit Vorgesetzten in der Pflege umgehen, sich mit dem MDK auseinandersetzen, 12 Nachtdienste am Stück in einer 'beschützten' (= geschlossenen) Abteilung in einem Altenheim überstehen usw.


    Kurz: Der Dalai Lama ist in dieser Frage für das 'Große und Ganze' zuständig, hat aber keine Ahnung von den Feinheiten. Ich vermittele dem Dalai Lama gerne eine Praktikumsstelle im Altenheim und rede anschließend mit ihm darüber. Vielleicht kannst Du ja den Kontakt herstellen. Wir suchen immer Praktikanten.

    Kann mir jemand Hinweise auf Bücher, Internetseiten, Gruppen usw. zum Themenbereich 'Buddhismus und Demenz' geben?


    Es gibt da anscheinend ziemlich wenig (nach meiner Recherche im Netz): Ein bisschen was zu buddhistischen Erklärungen zu Demenz, aber ich habe z.B. nichts dazu gefunden, was die praktische Arbeit von Pflegekräften in diesem Bereich angeht.


    Ich bin für alle Hinweise (gerne auch englischsprachig) dankbar!