Beiträge von Yeshe im Thema „"Höllendrohungen" im Buddhismus - wie ernst zu nehmen für uns Westler?“


    Du vermischst da relative und absolute Ebene. Deswegen auch der Knoten! Klar gibt es kein "Ich", keine "Seele" keine "unendliche Einheit mit Allem" usw.- absolut gesehen. Das sind Illusionen. Relativ stellt sich das für die allermeisten jedoch anders dar. Die allermeisten erfahren nur Samsara- das macht es nicht absolut, ändert aber auch nichts an der Tatsache, dass es erfahren wird! Deswegen werden die Lehren Buddhas, zumindest in meiner Tradition, häufig in provisorische und definitive Lehren getrennt.

    kal:

    Was wird also wiedergeboren?


    Der Bewusstseins-Strom (sanskrit: "alaya-vijñana", pali: "paṭisandhi citta").


    Wie lehrte doch der Buddha:


    "Es wurde ferner gesagt, daß man die Triebe zu erkennen hat, sowie ihre bedingte Entstehung, ihre Verschiedenartigkeit, ihr Ergebnis, ihre Aufhebung und den zu ihrer Aufhebung führenden Weg. Warum aber wurde dies gesagt? Drei Triebe gibt es, ihr Mönche:


    den Sinnlichkeits-Trieb,
    den Daseins-Trieb und
    den Unwissenheits-Trieb.


    Was aber ist die bedingte Entstehung der Triebe? Durch Unwissenheit, ihr Mönche, ist die Entstehung der Triebe bedingt.


    Was aber ist die Verschiedenartigkeit der Triebe?


    Es gibt Triebe, die zur Hölle führen;
    es gibt Triebe, die zum Tierschoß führen;
    es gibt Triebe, die zum Gespensterreich führen;
    es gibt Triebe, die zur Menschenwelt führen;
    es gibt Triebe, die zur Götterwelt führen.


    Das, ihr Mönche, nennt man die Verschiedenartigkeit der Triebe.


    Was aber ist das Ergebnis der Triebe? Diese oder jene Daseinsform, die man als ein Unwissender zum Entstehen bringt, sei es eine verdienstvolle, sei es eine schuldvolle. Das, ihr Mönche, nennt man das Ergebnis der Triebe.


    (...)


    Es wurde ferner gesagt, daß man das Wirken (kamma) zu erkennen hat, sowie seine bedingte Entstehung, seine Verschiedenartigkeit, sein Ergebnis, seine Aufhebung und den zu seiner Aufhebung führenden Weg. Warum aber wurde dies gesagt? Den Willen, ihr Mönche, bezeichne ich als das Wirken, denn, nachdem man es gewollt hat, vollbringt man das Wirken in Werken, Worten und Gedanken. -


    Was aber ist die bedingte Entstehung des Wirkens? Durch den Sinneneindruck, ihr Mönche, ist die Entstehung des Wirkens bedingt. -


    Was aber ist die Verschiedenartigkeit des Wirkens?


    Es gibt ein Wirken, das in der Hölle reift;
    es gibt ein Wirken, das im Tierschoße reift;
    es gibt ein Wirken, das im Gespensterreiche reift;
    es gibt ein Wirken, das in der Menschenwelt reift;
    es gibt ein Wirken, das in der Götterwelt reift.


    Das, ihr Mönche, nennt man die Verschiedenartigkeit des Wirkens.


    Was aber ist das Ergebnis des Wirkens? Dreierlei, sage ich, ihr Mönche, ist das Ergebnis des Wirkens:


    es hat ein Ergebnis entweder in diesem Leben
    oder im nächsten
    oder in einem späteren.


    Das, ihr Mönche, nennt man das Ergebnis des Wirkens."


    A.VI.63 Die durchdringende Darlegung - 9. Nibbedhika Sutta