kilaya:
Ich meine es wäre vom "Bruttosozialglück" die Rede gewesen, als Gegenentwurf zum "Bruttosozialprodukt". Dass also der Staat nicht das Wachstum der Wirtschaft sondern das Wachstum des Glücks der Bevölkerung zum obersten Prinzip machen wollte. Was man meint wie das zu erreichen sei ist eine andere Frage.
Es geht nicht so sehr um das Erreichen, sondern um die Definitionshoheit darüber was Glück so ist.
Glück ist ein sehr vetrackter Begriff, weil Glück ja eben nicht nur Zufriedenheit und Wohlbefinden bedeutet, sondern eben auch ausdrückt, ob einem das "glückt", was man sich vornimmt. Und da kann es ja z.B bei einem Chinesen das höchste Ziel sein, sein Kindern eine höhere Bildung zu ermöglichen. Wofür man selber dann in Kauf nimmt zu schuften, sich keinen Urlaub nimmt. Aber wenn man sein Ziel erreicht hat, hat einen all die Entbehrung glücklich gemacht.
Aber gerade so ein Erreichen selbstbestimmter Ziele ist in Bhutan nicht gemeint. Wenn man sich den Fragekatalog ansieht, so misst der eher so eine Gedeihen in den verschiedenen Bereichen: Wie sieht es mit der Gesundheit, wie mit der Spiritualität, wie mit der Teilnahme am kulturellen Leben. Die Untertanen sind wie Pflänzchen im Garten die nach Bedarf gedüngt und gegossen worden. Es wird nachgefragt, ob Sonne und Wasser vorhanden sind, aber eben nicht was man will.
Also ein wenig so wie bei Eltern, immer nur das Beste für ihr Kind wollen, dabei dem Kind nicht zutrauen selber zu entschieden. Wenn das Kind selber entscheiden dürfte - so sagen sie- will der veblendete Fratz ganz viel Zuckerwatte oder ganz viel Party oder einen Irokesenschnitt. Während man selber natürlich besser als das Kind weis, was das Beste ist: Wenig Zuckerwatte, keine Zigaretten, früh ins Bett, vielleicht ein Instrument lernen, ein ordentlicher Haarschnitt und vielleicht ein Job bei der Bank.
Ich kann mir vorstellen, dass sich der König von Bhutan als so ein Landesvater sieht. Un villeicht blickt man mit grauen auf die westlichen Gesellschaften und sieht sie als eine an, in der die Kinder uund ihre infantielen Wünsche an der Macht sind: Wo man raucht und miese Filme schaut bis spät in der Nacht. Wo man sinnlos mit dem dem Auto rumknattert, das Geld für bunten Firelfanz rauswirft und die Umwelt verkommen lässt und die prächtige Tracht im Schrank vergammelt. Und ist nicht der kapialistische Markt der johlend um die Welt zieht und ausbeutet und auslaugt nicht so eine Bünderlung kindlicher, unreifer Wünsche?
Dem setzt man ein Konzeption von Glück entgegen, wo jedes Pflänzchen korrekt gegossen und gedüngt wird, so das es gedeiht.