Beiträge von Baika im Thema „? Kishin - Begriffsklärung“

    Ellviral:


    #Ich, das Ego ist. "#Ich" habe ich als Versuch genommen das Ich zu bezeichnen das eine Persönlichkeit ist, dass Ich das nicht weiss das es eine Illusion ist.
    Wenn ich "ich" schreibe meine ich dass das weiss das es eine vergängliche Erscheinung ist.

    Ich danke Dir für die nachgereichte, hilfreiche Erklärung.

    Ellviral:


    Das ist mein Trick, der von Helmut, ich kann Rollen nicht vergessen und das jeweilige Ego jederzeit spielen. Es kommt natürlich auch zu körperlichen Aktionen, Hormone Herzschlag und so doch dauern die nie so lange das sie mein ich sein beeinträchtigen.

    Es ist auffallend und beeindruckend, wie selbstverständlich Du Dich in der Beobachter-Perspektive „bewegst“. Es würde mich daher nicht überraschen, wenn Du auch -ohne Anleitung- Zugang zu Klarträumen gefunden hättest.
    Helmut, der Oneironaut! 8) ( „Ein Mensch, der gezielt Klarträume erleben kann, wird auch Oneironaut genannt (von gr. oneiros „Traum“ und nautēs „Seefahrer“).“ https://de.m.wikipedia.org/wiki/Klartraum

    Ellviral:

    Es gibt nur eine Rahmenbedingung, die Übung des Zazen im Sinn von Shikantaza, nur sitzen mit allen Sinnen offen. Wahrnehmen ohne so wahrnehmen das die Wahrnehmungen mit Gedanken-Machen ergriffen werden. Die Ausdehnung des Sitzen in den Alltag hinein. Sitzen ohne Sitzen üben, keine Vorstellungen zulassen.

    Danke. ()

    Ellviral, ich hoffe, dass die längere Zeit bis zu meiner Antwort, es nicht zu mühsam für Dich macht? Du schreibst in einem sehr eigenen Stil und soweit ich das bisher erfassen konnte, klebst Du Dir selbst kein Etikett einer Tradition an.
    Die Tatsache, dass Du selbst Koch bist, bringt mich später zu einer Frage. Mir ist es wichtig, dass die Lehren der Meister auch heute ‚praktische Gültigkeit‘ besitzen bzw. von Laien ‚machbar‘ sind. Dies als Einstieg. Zu dem Abschnitt mit den #ICH-Hashtags habe ich keinen Zugang finden können, diesen habe ich auch nicht mehr erneut zitiert. Vielleicht finde ich zu einem zukünftigen Zeitpunkt Zugang dazu. Dennoch Dankeschön für die Mühe des Mitteilens!

    Ellviral:

    Mit einem Ego wird:

    Zitat

    Freudvoller Geist bedeutet, beglückt über die Möglichkeit zu sein, eine so wunderbare Aufgabe wie die des Tenzo ausüben zu dürfen

    zu einem Stolz darauf so zu Sein, zu einem ignorieren des bedingten Entstehen das erst die Möglichkeiten so zu sein erscheinen lässt. Ohne Ego zu erlauben wird es zu einem "Freudvollen Geist" weil ich erkenne das andere das Handeln aus diesem Geist erkennen.

    „weil ich erkenne“ WER erkennt da? Du hast es sicher anders gemeint, da Du den Satz mit „Ohne Ego…“ begonnen hast.
    Der zweite Teil Deiner Aussage, nämlich „das andere das Handeln aus diesem Geist erkennen.“ hat mich nachdenken lassen. Ist das so? Andere können diesen Geist erkennen? Du meinst, der Mensch besitzt eine archetypische Grundverankerung, die ihn so was wie „liebevolle Güte“ oder „freudvoller Geist“ erkennen lässt und entsprechende positive Handlungsmuster auslöst?

    Ellviral:

    Ein Mensch könnte so handeln das er sowohl Stolz als auch Ignoranz zeigen kann doch er ist "Freudvoller Geist". Die Beschreibung eines Tenzo ist so ein Mensch.

    Wie eingangs erwähnt, finde ich es wichtig, dass die Lehren der Meister von Laien ‚machbar‘ sind. Ich weiß nicht, ob Du angestellter Koch bist oder selbstständig mit eigenem Betrieb, was mich natürlich nichts angeht - jede Variante wirft bestimmt eigene Probleme auf. Ich möchte Dich nur nach Hindernissen fragen, die Dir das Kultivieren des „Freudvollen Geist“ erschwert haben. Welche waren/sind das? Oder andersrum gefragt, welche positiven Rahmenbedingungen haben es Dir erleichtert?

    Danke für das intensive Auseindersetzen mit meiner Frage. Im Sinne von "Rechtes Bemühen", möchte ich mir wieder etwas Zeit erbeten, um Deine Gedanken in mir wirken lassen zu können.

    Ellviral:
    Baika:

    Mit der Interpretation der Sōtō-shū tue ich mir schwer. „Freudvoller Geist bedeutet, beglückt über die Möglichkeit zu sein, eine so wunderbare Aufgabe wie die des Tenzo ausüben zu dürfen.“ Das klingt mir doch zu sehr nach „Stolz“ (Ego-Ding).

    Da Du Egomäßig denkst ist es ein Ego Ding. Für mich ist es kein Ego Ding. Nur Koch sein das ganz beglückt sein über die Möglichkeit zu sein. „Freudvoller Geist bedeutet, beglückt über die Möglichkeit zu sein, eine so wunderbare Aufgabe wie die des Tenzo ausüben zu dürfen.“ Eine hervorragende Beschreibung ohne jedes Ego einfach so, mit Ego Stolz und Ignoranz.


    „…ohne jedes Ego einfach so“, verstehe ich. Wie ist der Zusatz „mit Ego Stolz und Ignoranz“ zu verstehen?
    In etwa so: Wenn schon Ego-behaftet, dann ‚besser‘ mit „Stolz und Ignoranz“? Ignoranz ist kein Gleichmut - Stolz mit Gier und Anhaftung eng verwoben. Es gibt doch kein ‚gut’ im Schlechten?!

    Ich bin auf den Begriff "Kishin" aufmerksam geworden und würde gerne erfahren, was die Natur von Kishin ist? Wie entwickelt man Kishin? Ist Kishin auf den Tenzo und ein klösterliches Leben beschränkt oder findet der Begriff heutzutage darüberhinaus Verwendung in der Berufswelt?


    Dōgen nutzte, meinem Verständnis nach, den Begriff im Tenzo Kyōkun, um den Wert der Tätigkeit des Tenzo im Sinne von Dharmapraxis („Alles ist Praxis!“) zu verdeutlichen.


    In "Zen für Küche und Leben" von Kosho Uchiyama wird Kishin mit „Freudige Gesinnung“ übersetzt. Weitere Attribute des Tenzo sind „Roshin - Elterliche Gesinnung“ und „Daishin - Große Gesinnung“.


    Die Sōtō-shū übersetzt die Begriffe mit: " 4. Freudvoller Geist, Pflegender Geist, Großherziger Geist und die Fünf Betrachtungen
    Im Tenzo Kyokun stellt Dogen Zenji zusammenfassend fest, dass man einen Freudvollen Geist, Pflegenden Geist und Großherzigen Geist besitzen sollte. Freudvoller Geist bedeutet, beglückt über die Möglichkeit zu sein, eine so wunderbare Aufgabe wie die des Tenzo ausüben zu dürfen. Wer ein Tenzo wird, sollte sich so in seine Aufgabe vertiefen, dass er mit einem Pflegenden Geist die Speisen zubereitet – so wie sich Eltern der Pflege ihrer Kinder widmen. Großherziger Geist beschreibt die Fähigkeit, alles gleichumfassend einbeziehen zu können."
    http://global.sotozen-net.or.j…ractice/cooking/#section4


    Mit der Interpretation der Sōtō-shū tue ich mir schwer. „Freudvoller Geist bedeutet, beglückt über die Möglichkeit zu sein, eine so wunderbare Aufgabe wie die des Tenzo ausüben zu dürfen.“ Das klingt mir doch zu sehr nach „Stolz“ (Ego-Ding).


    Und der englischsprachige Wiki-Eintrag zu Kishin hinterlässt bei mir nur Fragezeichen!
    Dort ist von "Wrathful deities" / zornige Gottheiten? die Rede. https://en.m.wikipedia.org/wiki/Kishin


    Nochmal zu meiner Eingangsfrage: Was ist die Natur von Kishin?
    Meinem Empfinden nach beinhaltet Kishin eine große Schnittmenge mit „Shōshin - Anfängergeist“. Liege ich da richtig?