Beiträge von Karnataka im Thema „Geistesruhe und Klarblick“

    Ich möchte erklären, weshalb die Meditation von Mitgefühl/liebevolle Güte der geeignete Weg ist, um Geistesruhe und Klarblick zu erlangen.


    Gewisse Affekte und Gefühle besitzen oftmals eine destruktive Wirkung. Das klassische Beispiel ist der Zorn, wo man dann nur mehr das erkennt, was den eigenen Zorn bestätigt. Nach einiger Zeit sieht man oft klarer und bereut vielleicht, was man im Zorn gesagt hat.


    Eine Einteilung sieht Hass, Boshaftigkeit, eine Form der Angst, die hauptsächlich auf Projektion beruht, Jähzorn, Habgier als hauptsächlich destruktiv.


    Dagegen gibt es Gefühle die nur dann einen destruktiven Charakter annehmen, wenn sie, gemessen an der Situation, aus der sie entstanden sind, unverhältnismäßig heftig sind: Zorn, Neid, Angst, Begehren, Gier, Zweifel, Scham, Trauer, Konkurrenz... Hier lässt sich von einem dualen Charakter dieser Gefühle sprechen.


    Damit soll nicht gesagt werden, dass wir alle emotionalen Zustände begrifflich eindeutig zuordnen können. Allgemein meint die Destruktivität, dass solche Geisteszustände starke Unruhe mit sich bringen und die Selbstbeherrschung schwächen. Besonders aber weist der Dalai Lama darauf hin, dass sie geistige Freiheit rauben und die Urteilskraft schmälern. Denn sie besitzen die Tendenz, die Wahrnehmung zu verfälschen, sodass der Betroffene eine Situation nicht mehr im größeren Zusammenhang gedanklich erfassen kann.


    Dem Wohlbefinden und der Klarheit dienlich sind dagegen Mitgefühl und liebevolle Güte. Sie wirken als Mittel gegen destruktive Zustände und helfen, den eigenen egoistischen Standpunkt zu überwinden.