Beiträge von Karnataka im Thema „Erfahrungen eines alten Mannes“

    Festus:
    Tychiades:

    Ach was? - Und die Zengruppe, die bei dir entstehen soll? Da suchst du doch was.
    Und hier im Forum - was suchst du hier?


    Ich suche nicht, ich mache. Ich gehe meinen Weg.


    Finde ich eine gute Einstellung.


    So wie ich die Zen-Haltung verstehe, scheint mir besonders wichtig, keinen übertriebenen Ehrgeiz zu entwickeln. Ich glaube, dass übertriebener Ehrgeiz oft mit dem dringenden Wunsch nach sozialer Anerkennung zusammenhängt: Wenn ich das und das erreiche, dann werde ich bewundert und kann sehr stolz auf mich sein… Tatsächlich versetzt man sich nur in Stress.


    Unbeschadet davon können Dinge wichtig sein und man tut sie einfach oder strebt Ziele durch Tun an. Beispielsweise kann man eine gute Ausbildung mit Eifer verfolgen, sich für eine interessante Stelle bewerben oder den Zustand genießen, Talente verwirklichen zu dürfen. In gewisser Hinsicht tut man das im Hier und Jetzt.


    Wenn ich lese, dass es im Zen nichts zu erreichen gibt, dann deute ich das in psychologischer Hinsicht als Übung, irrationale Sehnsüchte hinter sich zu lassen. (Natürlich gibt es auch andere Aspekte am Zen. Dies ist ja nur ein Thema.)


    Eine vergleichbare Psychologie vermute ich übrigens auch im Theravada. Bloß weil manches Streben Leid bringen kann, wäre es unrealistisch, jegliches Streben vermeiden zu wollen. Sinnvoll scheint mir, die eigenen Emotionen kritisch zu durchleuchten und Einsicht zu gewinnen, wann sie mit selbstverursachtem Leid in Verbindung stehen.