Für mich stellt sich diese Frage nicht.
Wissenschaftlich gesehen ist sie nicht zu beantworten. Streng genommen hört "authentischer Buddhismus" mit dem Tod Buddhas auf.
Genau gesehen, haben nicht einmal die Zeitgenossen und Jünger des Buddha "authentischen Buddhismus" praktiziert. Das konnte eben nur Herr Gautama selbst.
Für mich geht es eher um ein "in Sinne von". Und da gibt es eine riesige Bandbreite. Jeder einzelne Mensch, jeder Lehrer, jeder Begründer eine Linie, hat seinen eigenen Buddhismus. Das ist gut so. Der Mensch ist anders, jede Epoche ist anders, jede Kultur ist anders, jede Situation ist anders …
Der wichtigste Teil der Lehren des Buddhas besteht für mich darin, dass alles im Geist entsteht. Das ist die Grundlage für alles, darauf fußt alles weitere. Der Rest ist rein pragmatisch: "Wie gehe ich mit dieser Erkenntnis in positiver Weise für mich und meiner Umwelt um."
Also gibt es eine Vielzahl von Rezepten. Man kann sich was aussuchen, was einem behagt und dann muss man einen Weg finden, dies in sein Leben zu integrieren. Das wird immer individuell sein, egal wie nah man sich an einer Tradition orientiert.
Es könnte sein, dass man das als "authentischen Buddhismus" bezeichnen könnte. Aber ist ohnehin egal.
Einziges Kriterium für den Buddhismus-TÜV ist: "An ihren Werken sollt ihr sie erkennen."
Ehrlich gesagt, finde ich es befremdlich, wenn jemand nach "authentischem Buddhismus" strebt. Als ob es darum ginge …