Mabuttar:Alles anzeigenHallo Zusammen,
Der Buddhismus wird ja gerne in die 2 Themen Weißheit und Mitgefühl konzentriert.
Zu Weißheit lese ich immer viel im Palikanon bzw. im Buddhismus. Da gibt es 4 edlen Wahrheiten, das bedingte Entstehen, Leerheit.
Wie erschließt sich aber das Mitgefühl z.B. aus den Daseinsmerkmalen ?
Immer wenn ich über Mitgefühl lese kommen Argumente, die sich eher nicht-buddhistisch anhören:
-Das eigene Selbst in anderen sehen -> Aber das Selbst soll doch aufgelöst werden
-Wir alle sind miteinander verbunden und eins -> Das hört sich eher nach Advaita an und alles als Selbst anzusehen widerspricht dem Buddhismus bzw. wird diese Verbundenheit ja eher negativ als Vergänglichkeit/Wechsel ausgedrückt.
- Jetzt gibt es ja diese Brahman-Mitgefühl Meditation und die Herzensbefreiung, aber wie hängt das mit der restlichen Lehre zusammen ?
Konkret, ich lese immer viel um Gier, Anhaften und Verblendung aufzulösen.
Was ist aber mit Hass, Ablehnung ? Was sagte Buddha darüber und wie löst es sich mit natürlichen Betrachtungen im Zusammenhang mit der ganzen Lehre auf ?
Braucht es dazu extra Übungen oder löst sich Hass z.B. bei der Betrachtung des bedingten Entstehens auf, dessen Einsicht ja zur kompletten Befreiung führen soll ?
Aus tibetisch-buddhistischer Sicht lösen sich diese scheinbaren Widersprüche auf, sobald man aufhört "Weisheit und Mitgefühl" als getrennte Themen zu betrachten. Gelehrt wird, dass diese beiden zusammen gehen wie zwei Flügel eines Vogels.
Das Mitgefühl ergibt sich ganz logisch und natürlich aus der Leerheitserkenntnis.