Beiträge von Karnataka im Thema „Buddhistische "Trauer - Begleitung" ?“

    Vielleicht ist es sinnvoll, auch zu überlegen, wie mit der eigenen Trauer umzugehen ist. Anmerken möchte ich, dass ich hierbei wenig Erfahrung besitze.


    Mit dem Tod eines unersetzlichen Menschen wird die Quelle von Verbundenheit und Freude von uns gerissen, was ein tiefes Gefühl der Einsamkeit und des Verlustes bringt. Doch ist beispielsweise der Tod der eigenen Eltern ein normales Ereignis in einem Menschenleben und die damit verbundene Trauer zu bewältigen.


    Der DL schreibt, dass Trauer helfen kann, mit dem Verlust fertig zu werden. Insofern ist sie gut für uns, auch wenn sie ganz sicher nicht angenehm ist, meint der Dalai Lama zur Frage nach der Eigenschaft von Trauer.


    Eine positive Grundeinstellung ist sicher hilfreich. Doch können wir uns auf den emotionalen Prozess der Trauer kaum vorbereiten, sondern müssen uns der Trauer stellen. So schlimm das Ereignis ist, sollte es dennoch nicht zu Hass und Verzweiflung führen.


    Die destruktive Seite der Trauer findet sich dementsprechend dort, wo wir ihrer lähmenden Wirkung längerfristig nichts entgegensetzen können, der Kummer sich verselbstständigt und zu einer Art geistiger Gewohnheit und Krankheit wird, schreibt der Dalai Lama.


    Wie ist mit der Trauer anderer Menschen umzugehen? Die Frage scheint mir, ob die Bewältigung von Trauer einfach nur Zeit braucht, oder ob sich mit der Bewältigung ein Prozess der emotionalen Reifung ausdrückt. Denn um das Gefühl der Verlassenheit zu überwinden, scheint es doch hilfreich, das Gefühl der Verbundenheit mit den Menschen im Umfeld zu vertiefen. Grundsätzlich kann eigenes Leid auch Verständnis für die Nöte anderer schaffen. Folgt man dieser Überlegung, kann die Bewältigung von Trauer einen Gewinn an Bewusstheit, Einfühlungsvermögen bringen, eine Art „inneren Reichtum“.