Beiträge von Andreas im Thema „Was stört uns Zennies hier im Forum an uns Zennies“

    Lieber Martin,


    Martin (Dhammavaro ):

    Stellt man hier eine Frage, wird man mit diesen "Koans" überschüttet.
    Ich als unerfahrener (nur 1 Jahr in der kwanumzen Sangha, fühle mich dadurch benachteiligt.


    Das ist natürlich nachvollziehbar - und schade.
    Solche Antworten sind halt irgendwo schultypisch, und ich kann Dir versichern, andersherum ist auch nicht besser: frage ich in einer der "schriftlastigeren" Schulen etwas, das mich wirklich interessiert, bekomme ich auch gern mal die entsetzte Rückfrage, ob ich denn den Peta-Vatthu nicht gelesen hätte?? Da wäre das doch sonnenklar.


    Sorry, nein, tut mir leid. Hab' ich nicht gelesen, ich habe halt immer mehr erfahrungs- als schriftbasiert gelernt. Würde ich dort einen Koan als Antwort kriegen - dann wäre ich einigermaßen platt. Und vermutlich auch leicht enttäuscht, denn dann hätte ich mir ja die Frage irgendwo auch sparen können. Oder sie gleich im Zen-Bereich stellen.


    Also von daher weiß ich gar nicht, ob das so schlimm ist, wenn man im Zen-Bereich auch eine Zen-Antwort bekommt. Und, wenn sie dann völlig unverständlich daherkommt oder Deine Frage nicht beantwortet, sehe ich eigentlich auch kein Problem, nochmal freundlich nachzufragen. Ist ja keine Schande, sowas nicht zu verstehen.


    Ich würd's eher als normal bezeichnen, nur wir dürfen nicht nachfragen, dann hagelt's Stockschläge ;)


    Lieben Gruß
    Andreas

    Hallo zusammen!


    Was mich stört, stört mich nicht nur unter Zen-Buddhisten:


    Zitat

    Weiter sodann, Hausväter: Würde jemand durch Lügen meine Interessen schädigen, würde jemand mich durch Hintertragen mit meinen Freunden entzweien; würde mich jemand durch barsche Reden anfahren; würde mich jemand durch belangloses Gerede, seichtes Geschwätz belästigen, so wäre mir das nicht lieb und angenehm. Würde nun aber ich einem anderen durch Lügen seine Interessen schädigen, einen anderen durch Hintertragen mit seinen Freunden entzweien, durch barsche Worte anfahren, durch belangloses Gerede, seichtes Geschwätz belästigen, so wäre mir das nicht lieb und angenehm. Wenn nun aber ich einem anderen dies antun würde, so wäre ihm das unlieb und unangenehm. Was für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, das ist auch für den anderen eine unliebe und unangenehme Sache. Was da für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, wie könnte ich das einem anderen aufladen'. Wer sich das vor Augen führt, dem liegt selber das Lügen, das Hintertragen, das barsche Reden, das seichte Geschwätz fern. Andere regt er an, davon abzustehen, und er lobt es, wenn jemand davon absteht. 'Das ist der rechte Wandel in Worten', darüber ist er sich völlig klar geworden.


    S.55.7, Hervorhebung von mir


    Darüber hinaus: man kann jedes Wort, jeden Satz, als Angriff lesen. Das ist gar kein Problem. Selbst aus "Entschuldige bitte!" kann ich - die "richtige" Motivation vorausgesetzt - mühelos verstehen: "Also, jetzt entschuldige mal, Du Arsch, wer von uns ist denn hier wohl der Dödel??!!" herauslesen. Wenn ich nur will.


    Hier würde ich mir einfach eine Kommunikation im Forum wünschen, die dem Gegenüber immer erstmal eine gute Absicht unterstellt. Denn ob jetzt jemand auf der anderen Seite des Bildschirms den Satz, den ich hier lese, mit Geist des tatsächlichen Meisters, des Möchtegern-Meisters, des tatsächlichen Schülers, des Interessierten oder des Provokateurs geschrieben hat - wer mag das beurteilen wollen?


    Ich nicht.


    Liebe Grüße
    Andreas