Beiträge von Sudhana im Thema „Mythen“

    Spock:

    Wenn ein Memplex gesellschaftfähig is und der Identitätsbildung dient, dh. eine Geschichte dazu erzählt wird, aber trotzdem mit sich selbst begründet wird, wäre es dann schon ein Mythos?

    Einmal von der Problematik der doch ziemlich umstrittenen Memtheorie abgesehen, erfüllt ein Sinn und (soziale) Identität stiftender oder unterstützender Memplex zumindest genau die Funktion des Mythos - kann also in dieser Hinsicht durchaus damit gleichgesetzt werden.


    Erlaube mir, hier http://docupedia.de/zg/Mythos auf einen mE lesenswerten Essay über die Funktion von Mythen aus geschichtswissenschaftlicher / zeitgeschichtlicher Perspektive hinzuweisen - die hier vor allem die anthropologischen (explizit Malinowski und Lévi-Strauss) und religionswissenschaftlichen (Eliade) Ansätze aufgreift, dabei auch soziologische (Durkheim) und tiefenpsychologische Ansätze (Jung / Campbell) streift. Bietet zumindest ein ziemlich umfassendes name-dropping derer, die zum Thema Mythos etwas wesentliches beizusteuern hatten.


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    Spock:

    Ehrlich gesagt, ich hab die Unterscheidung zwischen mythisch und mystisch nicht verstanden.

    In aller Kürze: mythisch ist das Adjektiv des Begriffs Mythos, mystisch das Adjektiv zu Mystik.


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    Morpho:

    Gestern las ich ertsmals das Wort Mystosoph (jemand sprach vom kürzlich verstorbenen Helmuth Hecker als einen Mystosophen).
    Das Wort finde ich klasse.


    Nur mal so als Hinweis: 'mythisch' und 'mystisch' sind zwei verschiedene Paar Stiefel.


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