Spock:
Axel hatte ja den Aspekt/die Definition der Schrift in Bezug auf den Mythenbegriff mit eingebracht.
Nein, hatte ich eigentlich nicht, obwohl das ein hochinteressantes Feld ist...
Ich schrieb 'Text' bewusst in Anführungszeichen und versuchte mit dem zusätzlichen im weitesten Sinne deutlich zu machen, dass ich mich hier an den Gebrauch des Wortes Text an Derridas Dekonstruktivismus anlehne. Zitat Derrida nach Wikipedia:
Zitat
Jeder potentielle Bedeutungsträger ist laut Derrida ein dekonstruierbarer Text:
„Das, was ich Text nenne, ist alles, ist praktisch alles. Es ist alles, das heißt, es gibt einen Text, sobald es eine Spur gibt, eine differentielle Verweisung von einer Spur auf die andere. Und diese Verweise bleiben nie stehen. Es gibt keine Grenzen der differentiellen Verweisung einer Spur auf die andere. Eine Spur ist weder eine Anwesenheit noch eine Abwesenheit. Folglich setzt dieser neue Begriff des Textes, der ohne Grenzen ist […] voraus, dass man in keinem Moment etwas außerhalb des Bereichs der differentiellen Verweisung finden kann, das ein Wirkliches, eine Anwesenheit oder eine Abwesenheit wäre […] Ich habe geglaubt, dass es notwendig wäre, diese Erweiterung, diese strategische Verallgemeinerung des Begriffs des Textes durchzuführen, um der Dekonstruktion ihre Möglichkeit zu geben […]“
Das bedeutet nicht, dass ich Derridas Theorien vertrete (von denen meine Kenntnis bestenfalls oberflächlich ist), sondern seine erweiterte Definition von 'Text'.
Was den Zusammenhang von geschriebenem und gesprochenem Wort, Mythos und Mystik angeht, will ich bloß auf die zwei Kapitel 'The Flesh of Language' und 'Animism and the Alphabet' in The Spell of the Sensuous: Perception and Language in a More-Than-Human World von David Abram und auf Mysticism after Modernity von Don Cupitt hinweisen.
Tut mir leid, dass ich z.Zt. in allen threads nur 'Häufchen' mache, ohne in die Tiefe zu gehen. Hat was mit Nachtdienst und einer zusätzlichen Erkältung zu tun, die mich gerade ganz wattig im Kopf machen.