Beiträge von Obladi Oblada im Thema „Erleuchtung/Erwachen: 2017“

    Axel:


    Ich weiß immer noch nicht, was Erleuchtung/Erwachen wirklich bedeutet bzw. was andere darunter sinnvollerweise verstehen.


    Diese Frage stelle ich mir auch immer wieder. Ich kenne außerdem niemanden, der von sich sagt, dass er erleuchtet/erwacht wäre. Erfahrungen unter LSD und ähnlichen Drogen lasse ich nicht "gelten", das ist Doping. :grinsen: Und hat vermutlich mit Erwachen auch gar nichts zu tun. :?


    Ich habe es mir immer so vorgestellt, dass ich im Moment des "Erwachens" laut anfange zu lachen, weil ich endlich checke, dass das alles um mich herum nur ein Witz ist oder so und Sorgen und Ängste absurd sind. Ich stelle es mir so ähnlich vor, wie wenn man im Traum merkt, dass man träumt, also einen Klartraum hat, was - zumindest bei mir - immer mit einer Euphorie einhergeht. Und ich dachte bisher: Einmal erleuchtet - immer erleuchtet. Aber anscheinend ist Erleuchtung/Erwachen eine Erfahrung wie viele andere auch, eine Erfahrung, die auch wieder verblassen kann. Also nichts Endgültiges, Statisches, Festes. Das erklärt vielleicht, warum immer wieder Zen-Meister und spirituelle Führer o. Ä. auf Abwege geraten.


    Ich lese gerade "Das verborgene Licht - 100 Geschichten erwachter Frauen aus 2500 Jahren, betrachtet von (Zen-)Frauen heute". Eine der Stellen, die ich markiert habe, ist diese:


    "Wir müssen imer und immer wieder erwachen, weil wir immer und immer wieder unsere Illusionen leben. Und wir "brauchen" die Illusionen, weil wir ohne sie nicht davon erwachen können. Das eine gibt es nicht ohne das andere. (...) Es gibt keinen einmal erreichten, unveränderlichen Status, auf den man sich zurückziehen und darauf ausruhen könnte. Wachsam bleiben!"


    Ich laufe der Erleuchtung nicht hinterher auf meinem Weg, aber ich muss zugeben, dass ich schon gern diese Erfahrung machen würde. Grade in den Zen-Geschichten erwachen die Menschen in den banalsten Augenblicken, sodass man sich beim Lesen fragt: "Äh...hä?"