Beiträge von Sudhana im Thema „Suzuki, Zen und der Wille“

    pamokkha:

    Suzuki scheint seinen Begriff "Willen", mit dem Sanskrit-Begriff "chitta" in Verbindung zu bringen.

    Herzlichen Dank für diesen und die weiteren Hinweise. Dass Suzukis Willensbegriff so in etwa Richtung bodhicitta / praṇidhāna geht, hatte ich schon vermutet - das Zitat aus seinem Amida-Buch hatte das ja schon belegt.


    Ergänzend sei angemerkt, dass bodhicitta bzw. praṇidhāna als dessen unmittelbarster Ausdruck im Mahayana (Daśabhūmika/Avataṃsaka, Śūraṅgama und Laṅkāvatāra Sūtra) eine der zehn pāramitā ist - diese decken sich nur teilweise mit den im Theravada geübten zehn pāramī des Buddhavaṃsa (die kein praṇidhāna pāramī enthalten). Wobei nach meinem Verständnis praṇidhāna pāramītā ohnehin nur eine genauer spezifizierte Form von vīrya pāramitā ist, die sich als viriya pāramī auch im Theravada-'Katalog' findet.


    Mein Fazit: Suzukis 'Wille' geht - ins 'buddhistische' übersetzt, in Richtung vīrya, nicht cetanā. Ob da nun 'Wille' ein glücklich gewählter Begriff ist, sei dahingestellt. Ich nehme stark an, dass Suzuki da bewusst an den durch Schopenhauer (und Nietzsche) geprägten westlichen Willensbegriff anknüpfen wollte, um seinem westlichen Publikum eine Brücke zu bauen.

    Übrigens scheint das Dir vorliegende (oder vorgelegen habende) Essay 'Karuna (1989), Third Series' nichts mit dem mir vorliegenden 'Essays in Zen Buddhism, Third Series' zu tun zu haben. Da geht es jedenfalls vorwiegend um das Gaṇḍavyūha Sūtra und Prajñāpāramitā und deren Bezug zum Zen.


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