Beiträge von accinca im Thema „Zweite edle Wahrheit“


    Zumindest dein Avata hast du gut getroffen.

    RainerZufall:

    Hallo,
    ich habe schwierigkeiten eine stelle im pali-kanon zu verstehen:
    "BEDINGTE ENTSTEHUNG


    Was immer er für ein Gefühl (vedanā) empfindet—angenehm, unangenehm oder indifferent — das billigt und pflegt er und klammert sich daran (= "Begehren"). Während er aber das Gefühl billigt, pflegt und sich daran klammert, steigt in ihm Neigung auf. Die Neigung aber zu den Gefühlen, diese gilt als das "Anhaften" (upādāna); durch Anhaften aber bedingt ist dieser (gegenwärtige) Werdeprozeß (bhava), durch den (karmischen) Werdeprozeß bedingt ist die (Wieder-)Geburt (jāti), durch die Geburt aber bedingt entstehen Altern und Sterben, Sorge, Jammer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung. Also kommt es zur Entstehung dieser ganzen Leidensfülle." (quelle: http://www.palikanon.com/buddh…buddhas/03wortbuddhas.htm)
    Ich verstehe nicht wie upadana, bhava und jati zusammenhängen und wie daraus leid ensteht.


    Danke für eure hilfe ☺


    Fast hätte ich gesagt, wer hier so eine komplexe Frage stellt und
    glaubt darauf eine gute Antwort zu bekommen, der kann gar nicht
    wissen nach was er da fragt.


    Leid ist ja die Folge der Geburt mit Alter, Krankheit, Sterben usw.
    Das ist doch relativ leicht zu verstehen. Zumindest in dieser
    oberflächlichen Weise.


    Was anderes ist der Zusammenhang zwischen upadana, bhava und jati.
    Der ist nicht so leicht zu verstehen, denn den kann man nicht so
    einfach in Worten mitteilen. Man kann die Bedeutung nicht in den
    Worten transportieren wenn der Empfänger keinen Zugriff hat und
    selbst der Sender schon seine Schwierigkeiten hat eben wegen des
    upadana in Geist und Gefühl. Mit anderen Worten den Zusammenhang
    kann man nur dann tiefer verstehen wenn avijja und moha durch
    Minimierung von upadana bedingt schon flüchtig ist.
    Wobei avijjā = „Unwissenheit" = Nichtwissen; geistige Blindheit,
    diejenige Seite der saññā ist, die durch moha gefärbt ist,
    so daß das Eigentliche der Dinge völlig unsichtbar bis verschwommen bleibt.


    So, das ist es was in Worten dazu gesagt werden kann. Richtiges Sehen
    erfolgt erst später auf dem rechten achtfachen Pfad durch Übung.


    [Sagt übrigens auch der Buddha zu Ananda in einem Gespräch
    über die bedingte Entstehung wenn man es richtig lesen kann.
    Diese sei viel schwieriger zu verstehen als es selbst für
    diesen erfahrenen Mönch zu diesem Zeitpunkt möglich war, eben
    wegen der moha.]