Beiträge von mukti im Thema „MN 81: Ghaṭīkāra Sutta“

    Andreas:


    Mit "biologisch" meine ich, dass im Theravada - so verstehe ich Dich im Moment - diese Aussage betreffend den Jotipāla so gesehen wird, dass Gautama wirklich genau diese Person einst war. Hier also ein wörtliches Verständnis vorliegt.


    Ja genau diese Person in der Kette des Samsara, wörtlich aufgefasst.


    Andreas:


    Ich verstehe, aus meiner unverständigen Sicht, diese Aussage so, dass da "jemand" mit Namen Jotipāla gelebt hat und sein Kamma (sein Handeln) Auswirkung hat auf mein Handeln oder das des Buddha. Also Jotipāla irgendwie in mir (und Dir und dem Buddha und...) wiedergeboren ist.


    Viele Grüße
    Andreas


    Da will ich dir nichts dreinreden wenn du das so verstehen möchtest. Das steht hier halt nicht so und auch an vielen anderen Stellen im PK ist vom Samsara als einer Kette von Geburt und Tod in verschiedenen Daseinsbereichen die Rede.

    Andreas:
    mukti:


    Es steht da aber Jotipala war ein vergangenes Dasein des Gautama Siddharta, nicht sonst irgendjemand.


    Ok, dann würde aber doch stimmen:

    Andreas:

    die biologische Person Siddhartha Gautama war nach Theravada-Verständnis genau die biologische Person Jotipāla im Vorleben?


    Oder was übersehe ich da?


    Wie meinst das denn, die biologische Person Gautama kann ja nicht dieselbe biologische Person sein wie Jotipāla. "Biologisch" betrifft ja den Körper, und es sind offensichtlich zwei verschiedene Körper. Aber die Person nachher ist bedingt durch die Vorige, durch das kamma. Der Körper ist eine Auswirkung der Taten aus vorigem Dasein. "Erbe ihrer Taten sind die Wesen". Negative Taten führen zu einer Geburt in leidvollen Daseinsbereichen, positive in freudvollen. Die Jatakas beschreiben Vorleben des Gautama auf seinem Weg zum Buddha.


    Das betrifft eben Ansichten wie diese:

    Zitat

    Das ergibt sich einfach aus dem bedingten Entstehen...auch du warst in diesem Sinne Jotipala und ich und alles was gegenwärtig ist...


    Es steht da aber Jotipala war ein vergangenes Dasein des Gautama Siddharta, nicht sonst irgendjemand. Der Wechsel des Daseins wird im PK öfter beschrieben, z.B. sagt der Buddha dass er sehen kann wie ein Wesen stirbt und wieder geboren wird, so wie jemand von einem Raum in einen anderen geht. Das Begehren führt von einem Körper zum Nächsten, wenn es ausgelöscht ist, gibt es keine weitere Geburt mehr.


    Nein also das wäre schon etwas merkwürdig. Geist und Körper sind ja nicht mehr gleich, aber das Bewusstsein ist in anderer Form wieder da. Es gibt dazu einige nähere Erklärungen, aber wer kann schon diese Dinge erkennen wie sie wirklich sind. Da hat jeder seine Gründe warum er das Eine oder Andere für richtig hält. Darüber gab es schon viele Diskussionen.

    Genau - Theravadaabweichung im eigenen Haus - covfefe ausrufen und Order 66 :rofl:


    Übrigens bin ich nicht mehr Moderator, auch wenn man sich Zeit lässt den Status technisch wieder zurückzunehmen. 8)


    Also: Im Theravada wird diese Stelle genauso aufgefasst wie sie da steht:


    Zitat

    23. "Ānanda, nun magst du vielleicht denken: 'Gewiß war irgendjemand der brahmanische Student Jotipāla bei jener Begebenheit.' Aber so sollte es nicht aufgefasst werden. Ich war der brahmanische Student Jotipāla bei jener Begebenheit."

    jianwang:

    Eventuell weil Buddhismus an der Wiedergeburt "festgemacht" wird? Am Anhaften an diesem "Neuanfang" und an der Gier nach "Besserem".


    Irgendwie habe ich das von Anfang an einleuchtend gefunden, im Gegensatz zu ewigem nachtodlichen Himmel oder Hölle, oder "alles vorbei". Es ist aber hier schon oft und ausführlich darüber diskutiert worden.

    Stawrogin:

    Aber ich glaube jede Ausrichtung des Buddhismus, ob Theravada oder Mahayana setzt die Wiedergeburt voraus. Das sind dann wohl eher die "zeitgenössischen" Buddhisten, die darüber spekulieren, oder?


    Das habe ich mich auch schon gefragt. Ich kenne eigentlich keine traditionelle Richtung ohne Wiedergeburtslehre und habe es ursprünglich nirgends anders gehört und gelesen. Erst hier im Forum habe ich gelesen dass Buddhismus anscheinend auch ohne diese Lehre praktiziert wird. Ich glaube es ist vor allem ein westliches Phänomen, weil das hier keine weit verbreitete Tradition ist.


    Stawrogin:


    PS: Habt ihr euch jetzt endlich geeinigt? Bist du jetzt die Moderation im Theravada Bereich, Mukti? :)


    Habe schließlich zugestimmt Urlaubsaushilfe im Theravada Bereich zu machen. Vermutlich werde ich eh nicht gebraucht ^^

    Stawrogin:

    ...Theoretisch bzw logisch gesehen, müsste man sich Nichtmal bemühen die "Realität" zu verstehen oder "durchzuschauen" dieser langwieriger und mühevolle Akt, der irgendwann am Ende des Lebens, ein erkentnissreicheres Leben beschert für paar Monate, ist nicht der Mühe wert, wenn nach dem Tode nichts ist, also tatsächlich rein Garnichts!


    Hoffe ihr verzeiht mir grad diese kryptische Gedankenflut, musste aber sein! :nospeak:


    Das finde ich überhaupt nicht kryptisch und sehe es ganz ähnlich. Wäre nach dem Tod alles vorbei, wäre außerdem auch das Leid zu Ende. Das hätte der Buddha dann wohl gelehrt.