Beiträge von ARYA DHARMA im Thema „Buddha-Natur im Theravada“

    mkha':

    Hallo IkkyuSan,


    Vieles kann seltsame Blüten (Ansichten, Meinungen, Überzeugungen, etc.)tragen, daher erklärte mein Lehrer immer wieder, wie wichtig ihm die Fähigkeit des korrekten Verständnisses grundlegender Lehren (und des im Auge behalten derselben) sei. "Mit der achtsamen Ausübung eben dieser Lehren sind viele Menschen bereits überfordert," sagte eṛ.


    LG mkha'


    Jaja, und da hat dein Lehrer auch Recht.


    Ich wollte eigtl. nur ausdrücken, dass man es sich gerne zu einfach macht, und die "Buddha Natur" eignet sich dafür sehr gut. Hat man keine Grundlagen und hört von der BuddhaNatur, dann kann das richtig nach hinten los gehen. Leider stehen in vielen "ZenBüchern" keine Grundlagentexte, bzw. gibt es solche glaube ich gar nicht - außer in meinem "Großen Zen Buch" habe ich noch nie Grundlagentexte gesehen. So stützt man sich dann auf die Meinung der Autoren und was die so meinen...und die meinen von der Buddhanatur ganz verschiedene Dinge, die oftmals mit den ursprünglichen Inhalten des Buddhismus nicht mehr viel zu tun haben.


    Ich glaube, ganz subtil, lebt die vedantische Brahman Idee eben in diesem Konzept der Buddha Natur weiter.

    mukti:
    Stawrogin:

    Was genau wird anders verstanden?


    Ich weiß es nicht genau, das wäre eine Frage für das Tibetische Forum, vielleicht auch das Zen-Forum was sie unter "Buddhanatur" verstehen.


    Auch wenn ich aus dem Zen komme, muss ich sagen, dass es mit der "Buddha Natur" stellenweise zu weit geht. Ehrlich gesagt, nach 15 Jahren Buddhismus, wäre es "besser" gelaufen, wenn ich nie von "Buddha Natur" gehört hätte.


    Denn es geht nicht so sehr um die "Fähigkeit zum Erwachen", sondern dass dieses Erwachen schon vollkommen da ist, man es nur "freilegen" muss. Dies kann aber seltsame Früchte tragen. So könnte man das Koan Mu, indem der Hund die Buddha Natur besitzt, eben vollkommen falsch auslegen im Sinne von: "Schau mal, ein Hund hat ja schon alles erreicht, warum nach was streben...bin ich nicht besser und schlauer als ein Hund?" Doch eigentlich bedeutet "Mu" soviel wie nichts, und ist eben kein Hinweis darauf, dass ein Hund schon das Ziel erreicht hätte.


    Zitat

    Zu Priester Jōshū kam ein Mönch und fragte ihn: "Hat ein Hund Buddhanatur oder nicht?" Jōshū antwortete: "Mu"


    Doch oftmals wird aus Zen Kreisen gesagt, dass jeder schon die Buddha Natur hätte. Wenn es sich auf ein "Potential" bezieht ist dies auch richtig, dies wäre der Schwenk zu Theravada. Wenn es aber als "schon bestehend" gedeutet wird, wird es problematisch, zumindest mal für Anfänger, die gerade erst in die Praxis einsteigen. "Wozu dann Übung? Wozu Silas? Buddha Natur ist jetzt und hier!"


    Dies ist verlockend für den Geist - aber eine Falle.


    Dabei wird "Zen" so als das "lockere" und "witzige" angesehen und es hat auch diese Außenwirkung. Doch es fußt eben auf Siddhartas Lehrreden, auch wenn man sagt, dass dieses "verkopfte", eine andere Richtung ist. Es gehört dazu, quasi als Ausgleich.