Beiträge von Stawrogin im Thema „Alzheimer und die Vergänglichkeit Nibbanas.“

    Interessant ist meiner Meinung nach auch das Thema, wie etwas Immaterielles wie Gedanken, zusammengefügt werden in ein materialistisches Weltbild mit dem Fleischstück Hirn. Gibt einige interessante Geistesphilosophien wie Thomas Nagel, die Bewusstsein nicht zwangsläufig materiell determiniert sehen wollen, was natürlich nicht heißen soll, das Bewusstsein zu trennen wäre vom Gehirn oder gar etwas magisches an sich haben soll.


    Finde dieses Video vom guten alten Harald Lesch ganz witzig, das diese Problematik anstreicht:


    https://www.youtube.com/watch?v=DZ7PT7ehPhg

    accinca:

    Meditation = von lateinisch meditatio, zu meditari „nachdenken, nachsinnen, überlegen“, von griechisch μέδομαι medomai „denken, sinnen“.


    Wäre das, liebe/r Accinca, nicht gerade das Gegenteil einer Meditation? Auch im Sinne des Satipatthana Sutta? Ich sehe nachdenken und meditieren als zwei sich gegenseitig stehende Geisteshaltungen an.

    Erstmal, Danke für die Antworten.


    @Nuovo, danke für deine Schilderung. Ich habe das erste mal von dem Wort "Tukdam" gehört, es ist ja erstaunlich, das es tatsächlich ein sterben in der Meditationshaltung existiert, anscheinend ist es aber nicht nur eine Meditationshaltung sondern der Zustand zum Übergang ins Nibbanas, wenn ich es recht verstanden habe?


    accinca, Aber ist Demenz nicht oft einhergehend mit Aggression weil das die Folge der Verwirrtheit ist? Ein gutes Beispiel, warum das nicht immer so ist, ist meine Oma, die paar Zimmer weiter entfernt liegt, sie ist zwar verwirrt, aber total friedlich. Aber es könnte ja sein?
    Wenn es in D 12 steht, kann das natürlich stimmen, ich habe ja einen enormen Respekt vor dem Buddha, aber nur weil es da steht, heißt es natürlich nicht, das es auch so stimmt, das muss man natürlich nicht vergessen.


    Horin, ja, ich verstehe worauf du hinaus willst. Aber du sagst es ja schon selbst, "...so erlangt man nie Befreiung" mir geht es eben darum, wenn man sie "erlangt" hat, und eben dann dieser "vernichtender" Moment auftaucht einer Bewusstseinsverändernden Krankheit. Natürlich beherbergt diese Frage meinen Affengeist und wahrscheinlich würde der Buddha selbst, diese Frage als spekulativ und nicht leid-minimierend abtun. Aber dennoch, interessiert es mich.


    Was mich wirklich interessieren würde, ob es bekannte Fälle gab, wie in der Geschichte von Nuovo.

    Mich treibt zur Zeit die Frage um, was passieren würde, wenn ein Arahant die volle Befreiung "erlangt" hätte und dann anschließend an Alzheimer oder anderen degenerativen Gehirnerkrankungen erkranken würde. Wären nicht all die Erfahrungen oder Erkenntnisse, die er im Laufe des Lebens "gewonnen" hätte, weg? Und wäre nicht die logische Folge, das somit die Anhaftung an die "Welt" oder auch an das "Samsara" die vollkommen aufgegeben wurde, wieder da ist? Und wie sehe sowas bei einem Schlaganfall oder einem Gehirntumor aus, wo Menschen danach eine komplett neue Persönlichkeit entwickeln und ihr bisheriges Leben komplett vergessen haben? Könnte nicht mit einem Schlag, aus einem Erwachten und angekommenen im Nibbana bzw ankommen werdenden, ein plötzlicher Herr.Restaurant Besitzer mit dem Wunsch nach einer Familie, weil das erkrankte "Alzheimer" Gehirn nur noch auf diese Information aus der Jugendzeit zum Beispiel zugreifen kann? Oder könnte das abrupte auftauchen von Alzheimer oder sonstigen Gehirnerkrankungen sowas wie eine karmische Erscheinung sein?






    LG