Beiträge von Festus im Thema „Buddhismus im realen Leben“


    Das ist doch schon mal ein "Mehr" an Hintergrundinformationen. :)


    Also, nicht mit lästern heißt nicht zu schweigen. Du kannst das Gespräch immer wieder auf die Sachebene bringen. Du kannst z.B. das Instrument des aktiven Zuhören nutzen.


    Herr Müller kommt zu dir und sagt: "Also der Meier, dieser Arsch, da klappt das nie. Er gibt keine Infos weiter und setzt Anweisungen nicht um. Seine Arbeitsabläufe sind total chaotisch. Aber was soll man von so einem auch schon erwarten. Der ist doch...........Da kann ja nichts klappen."
    Und nun kommst du: " Habe ich sie richtig verstanden, dass sie mit Herrn Meier unzufrieden sind? Sie vermissen eine konstruktivere Zusammenarbeit.
    Und was an den Arbeitsabläufen würden sie verbessern?"



    Nur mal so als Beispiel. Zeige dem Kollegen, dass du ihn ernst nimmst, ihm zuhörst, ohne auf Geläster einzugehen. Und zur Not sage auch in aller Deutlichkeit, was du von Geläster hältst.


    Ein deutliches Wort hilft da manchmal mehr als lange Erklärungen. :grinsen:
    Ich war einige Zeit Betriebsratvorsitzender. Das übt ungemein.
    Außerdem hatte ich einmal eine Vorgesetzte, die das Lästern sehr gut beherrschte. Ich arbeite in einer Arztpraxis. Im pflegerischen Bereich duzen wir uns alle, auch die Pflegedienstleitung. Nur die Ärzte, die Chefs in der Praxis, werden gesiezt. Eins Tages habe ich unserer Pflegedienstleitung bei einer Sitzung vor allen Anwesenden untersagt, mich weiter zu duzen. Danach hatte ich Ruhe.


    Ich halte es für wichtig, seine Grenzen zu erkennen und auch durchzusetzen.


    Zitat

    Nein, habe ich nicht, oder vielleicht doch, doch das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, meine Probleme sind nicht dienstlicher Natur und das kann ich trennen!


    Toi toi toi


    Zitat

    Was meinst du mit meinen Defiziten, ich bin dort um meine Arbeit zu erledigen, dafür werde ich bezahlt, ich suche keine Freundschaften, aber wenn ich gewisse für meine Arbeit notwendigen Informationen nicht bekomme, kann ich meine Arbeit nicht machen und dann interessiert es leider niemand, warum ich meine Arbeit nicht erledigen konnte, weil so ist das SYSTEM


    Du kannst auch auf der Sachebene versuchen Informationen zu bekommen. Du kannst dir Dinge von Kollegen zeigen oder erklären lassen und dann nachfragen ob es auch anders geht, ob der Kollege Verbesserungsvorschläge hat.
    Wäre vielleicht interessant, sich nach dem obigen Gespräch mal mit Herrn Meier zu unterhalten, ihn mal nach seiner Arbeit zu fragen; ob er zufrieden ist wie es ist, ob er Verbesserungsvorschläge hat. Und wenn du Ideen hast, was anders laufen könnte, kannst du ja versuchen, ihn dafür zu begeistern.
    Und manchmal sind Mitarbeiter einfach nicht qualifiziert. Dann muss da nach Möglichkeiten gesucht werden, im Positiven wie im Negativen.


    Und wenn ein SYSTEM zu belastend ist und sich nicht verändern lässt, dann gibt es sicher auch andere System. Es gibt viele Mütter mit schönen Töchtern.

    Son:

    ...Nochmal die Frage an diejenigen, die in der Arbeitswelt unterwegs sind, die raus müssen in die Realität, wie geht es euch mit dem Umsetzen eures Glaubens, wenn Kollegen auf euch zukommen und über andere herziehen oder was auch immer. Wie grenzt ihr euch ab? Könnt ihr euch abgrenzen? Wenn Euer Chef zu euch kommt und euch einen Befehl gibt für einen anderen Mitarbeiter etwas zu tun was ihm schadet? Verweigert ihr diesen Befehl? Was meine ich damit, ich kann meine Arbeit so oder so machen, im Sinne eines Mitarbeiters oder ich kann ihm schaden, ich entscheide mich für meine Art, wobei das nicht immer möglich ist, aber wenn ich den Entscheidungsspielraum habe, versuche ich andere Lösungen zu finden...


    Wenn gelästert wird, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ich will mit lästern oder nicht. Wenn ich nicht will, mache ich es auch nicht. Und ich habe es auch nicht nötig, mein Verhalten mit Buddhist sein oder irgend etwas anderem zu begründen. Ich lästere einfach nicht mit.


    Son:

    Klar, gibt es keine Generalantworten und man kann sich ja nicht auf alle Situationen vorbereiten, aber gewisse Situationen wiederholen sich. Ich bin ja manchmal traurig, dass ich nicht sehr schlagfertig bin, weil ich werde verletzt und kann mich nicht wehren und ärger mich danach oft sehr lange, später zu reagieren ist dann zu spät, weil die Situation ist vorbei.
    Am meisten ärgert mich, dass ich vom Ärger nicht runterkomme, bzw. dass mich auch sehr banale Dinge im Alltag ärgern wie beim Autofahren, da denke ich mir oft selbst, das kann ja nicht sein, dass ich mich darüber aufrege, außerdem mache ich auch Fehler....


    Anderes Beispiel – ein Mitarbeiter in meinem Bereich grüßt mich seit 5-6 Jahren nicht mehr, was ich ziemlich kindisch und blöd finde, ich habe das Gespräch gesucht, es ist nur mehr eskaliert. Ich trage keine Schuld daran, dass die Situation so ist, das haben mir auch andere bestätigt. Auch 4 verschiedene Vorgesetzte haben es danach nicht geschafft, das Thema dahin gehend zu lösen, dass man mich grüßt, man muss mich ja nicht lieben, aber grüßen gehört zu den Grundformen der Höflichkeit und vor allem wenn man zusammenarbeiten muss ist das schon blöd.


    Ich sage dir auch warum 4 Vorgesetzte das nicht geschafft haben, weil ihnen der Mut fehlte dem „kleinen“ Mitarbeiter zu sagen, sie müssen Hrn. Son ja nicht lieben, aber können sie wenigstens eben die Grundform der Höflichkeit bitte dienstlich einhalten. Nein, hat keiner geschafft und nochmals ich habe es persönlich vorher versucht. Problem bleibt erhalten.


    Hast du evtl. mehr Probleme mit dir, als mit deinen Kollegen? :grinsen:
    Wie wichtig ist es dir von deinen Kollegen anerkannt, geliebt oder gewertschätzt zu werden?
    Und wenn es dir wichtig ist, warum kannst du diese bestehenden Defizite nicht selbst ausfüllen?
    Was fehlt dir, das deine Kollegen, stellvertretend für dich, kompensieren sollen?
    Diese Fragen sind mir spontan durch den Kopf geschossen, als ich deine Beiträge gelesen habe.
    Ein Mitarbeiter grüßt dich nicht. Wo ist das Problem? Sei doch froh. Einer weniger, mit dem du dich rumärgern musst.