Beiträge von fotost im Thema „Gleichmut / Gleichgültigkeit“

    jianwang:

    ...
    "Mein Nachbar ist mir "Sch... egal". Es interessiert mich nicht, wie es ihm geht, was er tut. Ich ignoriere einfach Alles, was mit ihm zu tun hat." => Das wäre für mich dann Gleichgültigkeit, oder?
    ..


    Öhmmmm - nein?


    Dein Nachbar ist ein Mensch; die, die im Moment im Senegal vor Hunger krepieren sind Menschen, Gleich in Bezug auf Interesse im Beispiel. Gleich gültig.

    Zitat

    »Ich habe immer daran geglaubt, daß das Gegenteil von Liebe nicht Haß ist, sondern Gleichgültigkeit. Das Gegenteil von Glaube ist nicht Überheblichkeit, sondern Gleichgültigkeit. Das Gegenteil von Hoffnung ist nicht Verzweiflung, es ist Gleichgültigkeit. Gleichgültigkeit ist nicht der Anfang eines Prozesses, es ist das Ende eines Prozesses.«


    Erinnerung als Gegenwart. Elie Wiesel in Loccum [Mai 1986]



    interessanter Thread.
    Wenn Gleichgültigkeit (erster Definitionsansatz bei Wiki)


    "Gleichgültigkeit (auch Indifferenz) bezeichnet einen Wesenszug des Menschen, welcher Gegebenheiten und Ereignisse hinnimmt, ohne diese zu werten, sich dafür zu interessieren, sich ein moralisches Urteil darüber zu bilden oder handelnd aktiv zu werden, um diese zu ändern."


    im Ignorieren des als gleichgültig angesehenen stecken bleibt, ist Gleichgültigkeit eher negativ.
    Wenn Gleichgültigkeit die Basis für eine rationale Auseinandersetzung mit einer Situation darstellt, quasi eine Voraussetzung von Gleichmut, ist Gleichgültigkeit für mich eher hilfreich.


    Um es an einem drastischen Beispiel deutlich zu machen - falls ich krank werden sollte, erwarte ich von Ärzten und medizinischem Personal ganz deutlich die größtmögliche Gleichgültigkeit gegenüber Eiter, Einkoten oder anderen ekeligen Begleiterscheinungen von Krankheit. Sie sollten diese Erscheinungen nur als Chancen sehen, sich ein Bild von der Krankheit zu machen um die optimale Behandlung zu finden.

    Ich weiß nicht so richtig, ob Gleichgültig hier nicht eine zu negative Bedeutung zugemessen bekommt.


    Ist nicht in einer bestimmten Betrachtung wirklich gleich-gültig (gleich geltend). ob ich 5 Richtige im Lotto hab' oder ob jemand versucht, mir ein Messer in den Bauch zu rammen?


    Gleich gültig in dem Sinne, daß es zwei Situationen sind, Begegnungen mit der Welt auf die ich mich einstellen muß? Das ist nicht zu verwechseln mit als gleich zu werten zB. hilfreich/nicht hilfreich, angenehm/nicht angenehm.


    Einfach nur ein anderer Blickwinkel, vielleicht ist das auch zu distanziert, zu abstrakt