Beiträge von void im Thema „Wie weit kann die romantische Liebe im Buddhismus gehen?“

    Wenn man eine Liebesbeziehung will, dann ist damit eben verbunden, dass man sich aneinander bindet und füreinander da ist. Und wenn man sich so entschiedet, dann hat man eben die damit verbudenen Vorteile aber eben auch die Nachteile.


    Oder man verzichtet auf eine Liebesbeziehung, wie es ja die Ordinierten vieler buddhitischer Richtungen machen. Man hat nicht mit dem aus Bezihungen erwachenen Leid zu tun, verzichtet aber auf die Vorteile.


    Bei dir kommt es mir aber so vor, als sucht du was dazwischen: Du möchtest - so mein Eindruck - die Vorteile einer Liebensbeziehung geniessen, aber dich eben nicht sehr stark binden oder gar in ein anderes Land ziehen.


    Um so eine unverbindlich, schwebende Form zu beschreiben benützt du die buddhitische Phrasen vom "Hier und Jetzt". Wobei damit ja traditionellerweise ja eher eine gleichmütige Haltung assoziiert ist, bei der man lernt, das was da ist - Regen oder Sonne - Liebesglück oder Liebeskummer - gleichmütig anzunehmen. Während es mir so vorkommt, als denkst du eher an ein ein sorgloses, freudiges "Hier und Jetzt", in dem man sich nicht um die Zukunft zu sorgen braucht.

    Also gerade in traditionelleren Ländern geht es ja bei Beziehung nicht vorrangig um innigen Liebestaumel, sondern darum ob man eine gemeinsame Zukunft für sich sieht. Und das bedeutet dann konkret eine Intensivierung der Beziehung also Zusammenziehen bzw Ehe bzw Kinder. Die Romantik dient also mehr als Grillanzünder, der dann den Briketts weichen muss.


    Während so ein Fernbeziehung - so innig die Liebesschwüre auch sind- ja eher was von einem Provisorium hat. Und von daher kann sich die harte Entscheidung ergeben, eine Beziehung - wenn sich keine Option zu einer Intensivierung abzeichnet- zu beenden. Vielleicht ist das ja bei euch der eigentliche Punkt?


    Buddhismus taucht dann eher als Bewältnigungsstrategie auf, um mit dem damit verbundenen Leid umzugehen.