Beiträge von void im Thema „Mein Umgang mit dem Forum“

    Choenyi:

    wo ist die Un-Schuld?


    Also ich finde eher, dass es hier viele Erwartungen gibt. Der Begriff "buddhitisches Forum" lädt ja ein wenig dazu ein, hier lauter Leute vorzufinden, die Samsara irgendwie enthoben sind und nicht so die verblendeten und verplanten Wichte wie alle andere. Und weil es einem wichtig ist, ein bisschen so einen leicht erleuchteten Ort gefunden zu haben, ignoriert man, dass viele eigentlich eher verstahlt als erleuchtet sind. Und bemüht sich auch ein wenig heilig rumzutun. Und dann fällt einem irgenwann auf das einige beim besten Willen einfach nur verstrahlt und nicht erleuchtet sind und rennt rum und schreit "Huchler, Heuchler". Und versucht die Spreu vom Weizen zu trennen. Aber wer ist schon Weizen?


    Dabei ist es doch in Samsara irgendwie der Normalzustand total verblendet zu sein. Und es ist doch auch eher davon auszugehen, dass wir irgendelchen vekorsten, unreinen Motivationen haben und nicht so hehre, reine. Von daher wäre es es doch besser, wenn wir uns als so eine Selbsthilfegruppe sehen würde.

    Andreas:

    Kannst Du den Unterschied zwischen "Angst" und "Hass" im buddhistischen Sinne mal aufdröseln? Angst ist für mich die Angst vor der Verletzung von etwas, das nicht da ist. Also Hass auf das, was nicht da ist, bedroht.


    Also es gibt ja die drei Geistesgifte Gier, Hass und Unwissenheit . Während Hass wie Gier ein Objekt hat (X soll nicht da sein), ist Unwissenheit nicht auf der selben Stufe wie die anderen beiden Begriffe. Sondern ist insofern ihre Wurzel als es ja eng mit unserer Grundsituation verbunden ist, das wir in einer Welt sind, die wir nicht im Griff haben, aber in der wir trotzdem bestehen bleiben wollen. So lange wir uns als Subjekte begreifen sind wir nackt in der Dunkelheit.


    Gemäß einer bestimmt nicht unumstrittenen ( und nicht klassische buddhitischen) Deutung assoziiere ich den subjektive, emotionalen Aspekt der Unwissenheit mit dem Wort "Angst". Erstmal sind wir verunsichert und abgeschnitten und dann erst manifestiert sich das als Gier oder Hass.

    Doris Rasevic-Benz:

    Wenn Du siehst wie jemand auf der Straße niedergeschlagen wird und Du greifst ein, ist der Trigger, der Dich zum Eingreifen bewegt, dann Hass?


    Die Situation, die im Forum häufiger vorkommt, ist eine Tendenz, das Handeln anderer als Angriff oder als böswillig zu interpretieren. Also schon jeden Rempler als ein Niederschlagen zu empfinden und entsprechend darauf zu reagieren. Worauf der andere, dem es vielleicht teilweise ähnlich geht, ebenfalls einen Gang hoch schaltet. Bis sich das dann wirklich bis zum Schlagen hochschaukelt. Und man dann insofern recht hat, als die Realität der Mutmassung bestätigt. Man kann das dann auch gut anhand der Texte belegen, dass der andere "schlägt".


    Es fängt also eher damit an, anderen Böswilligkeit zu unterstellen und auf dieser Grundlage zu handeln. Es ist also eher ein Problem des gegenseitige Vertrauens. Die Wurzel ist eher Angst als Hass. Und der Mechanismus beim anderen Hass zu sehen ist sehr stark Teil der Dynamik.


    Von daher kommt das Bedürfnis nach geschützten Unterforen wo man einander ein Stück weit kennenlernen kann. Wodurch dann das Vertrauen wachsen kann.

    Holzklotz:

    Wenn man als User alle 100 Posts eine automatische Sperre für eine Woche bekäme, dann würde das der Kommunikation sicher gut tun, weil sich dann die Beziehungsgeflechte wieder abkühlen würden und man wieder eher in der Lage wäre, neutraler zu agieren. (Nicht praktikabel und deshalb nur mal so als Gedankenexperiment hier platziert).


    Es gibt auch so Egebnisse aus der Trollforschung, dass Beiträge die sehr schnell verfasst werden, statistisch einen höheren Trollfaktor haben. Mit der Geschwindigkeit schmilzt die Bedächtigkeit.


    Abläufe künstlich zu verzögern geht aber ja auch wohl kaum, weil einen jede Verzögerung nerven würde.