Beiträge von accinca im Thema „Mara“


    Nein, meinte ich nicht.
    Ich gehe davon aus, daß der Buddha genau das gelehrt hat
    was von der Lehre auch überliefert ist. Jedoch das Verständnis
    davon vielfältig beeinflußt sein kann und auch sein wird.
    Eindeutig scheint mir aber das der Buddha nicht von einer Welt
    ausgeht wie sie sich nur dem sinnlich eingeschränkten 3DBewußtsein
    eines darauf beschränkten Menschen darstellt. Eine solche
    eingeschränkte Wahrnehmung reicht, nach meinem Verständnis,
    nicht aus, eine solche Lehre zu erklären. Diese eingeschränkte
    Wahrnehmung bezeichne der Buddha als "Todesgebiet" Maras Bereich,
    vom Tode durchdrungen von seinen unheilsamen Kräften beeinflußt,
    die den Ausweg zu blockieren versuchen, weiter machen wollen wie
    bisher, ihrer Natur entsprechend.
    Der Buddha lehrte nun das es möglich ist dagegen was zu tun und
    sich diesen Einflüssen zu entziehen. Im laufe dieser Übungen
    kommt es dann zu den Vertiefungen und den damit verbundenen Kräften
    und Eigenschaften als den Lohn der bisherigen Asketenschaft welche
    durch die Überwindung der fünf Hemmungen die den Geist beschränken
    erlangt wird. Diese aber zu "verteufeln" (Mara) nur weil es noch
    weiteres gibt und damit zu behindern das sie überhaupt entwickelt
    werden, das könnte man zurecht als eine Falle Maras bezeichnen.
    Das ist es was ich meinte.
    -

    Aravind:
    mukti:


    Meine ich auch, wenn man deshalb praktiziert um ungewöhnliche Fähigkeiten zu erreichen, und sich dann damit zufrieden gibt. Das wäre ja auch Mara.


    Das denke ich auch. Und als Nicht-Schriftgelehrter frage ich mich, ob nicht Mara selbst den Abschnitt mit den übernatürlichen Fähigkeiten in den Palikanon diktiert hat. So nach dem Motto, wenn ich schon meine Anhaftungen aufgeben "muss", und mir das manchmal existentielle Angst macht, und auch noch mein Ego, was mich zu einem gewöhnlichen Menschen macht, dann möchte ich wenigstens an dieser Stelle eine Belohnung bekommen und etwas besonderes sein.


    Es könnte aber auch gerade umgekehrt sein, das diese Befürchtungen
    gerade im Interesse von Mara sind die Übenden vom Lohn ihrer
    Asketenschaft (D.2 ) abzuhalten sich mit den höheren Kräften
    zu befassen.

    Zitat

    „Während er so diese fünf Hemmungen (nivarana) in sich aufgehoben erkennt, wird er freudig bewegt. Freudig bewegt wird er heiter. Heiteren Herzens wird der Körper beschwichtigt. Körperbeschwichtigt fühlt er sich wohl. Sich wohlfühlend wird sein Geist einig.........
    Das aber, großer König, ist ein sichtbarer Lohn der Asketenschaft, vortrefflicher noch und erlesener als es der frühere war. http://www.palikanon.de/digha/d02_3.htm

    Djuvec:

    Ich gehe davon aus, dass jeder, der praktiziert (als Zennie meine ich damit in Zazen sitzen), irgendwann auch Erfahrungen wie die des durch Mauern gehen könnens macht oder zumindest Erfahrungen macht, Wahrnehmungen hat, die man so bildhaft in Sprache als durch Mauern gehen können darstellen kann.


    Ob ein Zennie sowas machen kann oder nicht ist ein anderes Thema.
    Es wurde nur gesagt das die vier rupa-Jahnas (alle vier)
    verwirklicht sein müssen um sowas möglich zu machen.
    Um diese zu verwirklichen sind erst die Geisteskräfte
    entwickelt worden durch die der Übende solche Kräfte
    erwirken kann. Die fünf Hindernisse müssen völlig,
    ohne Anstrengung, aufgehoben sein.

    Zitat

    Ist aber, ihr Mönche, der Geist von diesen fünf Unreinheiten befreit, so ist er geschmeidig und formbar, hat Leuchtkraft und sammelt sich gut zur Versiegung der Triebe. Auf welchen durch höhere Geisteskräfte erreichbaren Zustand auch immer man nun seinen Geist richtet, um ihn durch die höheren Geisteskräfte zu verwirklichen, so erreicht man dabei stets die Fähigkeit der Verwirklichung, wenn immer die Bedingungen erfüllt sind.
    Wünscht man nun, sich der verschiedenartigen magischen Kräfte zu erfreuen . . .

    A. 5. 23 z.B.
    Ist der Geist von den Unreinheiten befreit, braucht er auch nicht
    zu befürchten dadurch von höherem blockiert zu werden.
    Man muß sich nicht davon abschrecken lassen heilsame Eigenschaften
    zu erlangen durch die Behauptung man würde dann nur daran anhängen.
    Da dürfte man ja überhaupt keine Fortschritte machen mit dem falschen
    Argument: o bloß nicht, man könnte ja daran hängen.
    -

    Djuvec:


    ... sagte die Bikkhuni, streckte einen Arm aus und zog ihn wieder ein.
    Was meinst Du, accinca, hat die Bikkhuni im Aus- und Wiedereinziehen ihres Armes alle vier rupa-jhanas vollkommen verwirklicht oder nicht? Und der Bikkhu, kann er, obwohl er nicht von seinem Sitz aus direkt in das Pixi-Klo hinein diffundiert, sondern seinen Leib dahin bewegen und mit der Hand die Tür öffnen muss um hinein zu kommen, kann er dennoch alle vier rupa-jhanas vollkommen verwirklicht haben oder nicht?


    Keine Ahnung was du sagen willst.

    hedin02:

    Das erinnert mich an kleine Kinder, die mit den Händen die Augen verschließen, dadurch selbst nichts sehen und daraus schließen, sie könnten auch von anderen nicht gesehen werden; also unsichtbar sein.


    Seit wann haben solche kleine Kinder ihren Geist unter Kontrolle und
    können in die vier Jahnas nach Wunsch und Wille ein und austreten?

    Djuvec:

    Doch muß zuletzt auch der Mensch, der zur höheren Geisteskraft erwacht ist, die Tür benutzen, wenn er von einem Raum in den nächsten geht, und die Wand Wand sein lassen.


    Dann war diese Geisteskraft wohl doch nicht "höher" genug.
    Jedenfalls nach der Überlieferung der Lehre soll es für
    jemand der die vier rupa-jahnas vollkommen beherrscht, kein
    Problem sein zu verschwinden und anderswo wieder zu erscheinen.
    Für einen solchen soll das so einfach sein wie wenn ein normaler
    gesunder Mensch seinen ausgestreckten Arm einzieht oder einen
    eingezogenen Arm ausstreckt.

    Tychiades:

    »Was da, Rādha, den māra betrifft, so hast du dein Verlangen danach zu überwinden. Was aber ist māra?
    Die Körperlichkeit ist māra: da hast du das Verlangen danach zu überwinden.
    Gefühl - Wahrnehmung - Geistesformationen - Bewußtsein ist māra: da hast du das Verlangen danach zu überwinden.« (S. 23.12 und S.23.23).


    Genau das meinte ich auch.
    Den mara als ein spezielles Wesen ist mir ja noch nie
    begegnet soweit ich das sagen kann. Aus diesem Grunde
    ist so ein Mara für mich z.Z. nicht relevant.

    mukti:
    accinca:


    Wieso sollten das Gegensätze sein?


    Wieso nicht, erschaffen wir die Naturkräfte?


    Normalerweise nicht bewußt, aber ich denke das wir
    es in gewisser Weise selber sind, die uns Alter, Krankheit
    und Tod (Mara) selber schaffen und andererseits genau auch
    dieser Natur unterworfen sind soweit wird an ihr festhalten
    und immer weiter darauf reagieren.

    mukti:

    Ob wir Mara selber erschaffen oder ob er eine Naturkraft ist der wir unterworfen sind weiß ich nicht...


    Wieso sollten das Gegensätze sein?

    marana = Tod
    a-mara = immortal, deathless
    maramāna= maranta = dying, sterben
    mārā-pana = causing to be killed.
    mara-nasati = meditation über den Tod.
    Mara= die Natur.