MarioK:
.. Ich halte eine Aufzählung von Verfehlungen für unheilsam...
Es kann wohl nicht schaden ein wenig über Verfehlungen innerhalb der buddhistischen Richtung zu wissen, der man sich besonders verbunden fühlt. Das schützt vor Blauäugigkeit, der Illusion von Geborgenheit in einer perfekten Sangha, womöglich einhergehend mit dem Gefühl der Überlegenheit gegenüber anderen Richtungen. Weiters entsteht die Einsicht, dass sich die Zuflucht zu Buddha, Dhamma und Sangha wohl nur auf die im PK erwähnte Qualität beziehen kann: "Die Sangha praktiziert gut".
Es gibt bei Ideologien, seien sie nun politischer, religiöser oder sonstwelcher Natur, ja immer die Gefahr die jeweilige Gemeinschaft die ihnen anhängt als Ganzes zu schützen und zu verteidigen, wenn man selber dazugehört. Peinlichkeiten sollen dann möglichst verborgen bleiben, besonders vor den Augen der Außenstehenden.
In der Lehre des Buddha geht es nach meiner Ansicht immer nur um die Wahrheit, an der alles zu messen und zu beurteilen ist. So ergibt das Aufdecken von Abweichungen einen Sinn. Überall wo Menschen sich versammeln kommt es zu Misständen, vor denen man sich als Teilnehmer nicht verschließen sollte. Allerdings, wenn man dann darüber bescheid weiß, muss man nicht genüsslich in den Verfehlungen Anderer herumstochern. Einmal aufgedeckt, weiß man Bescheid und ist vor Naivität und Einfalt geschützt. Man kann sich auch besser hüten vor eigenen Verfehlungen, wenn deutlich wird dass selbst altgediente und erfahrene Nachfolger davor nicht gefeit sind.