Beiträge von Noreply im Thema „Erfahrungen aus Kursus über Sterben u. Sterbebegleitung aus buddhistischer Sicht“

    Mich bringt dieses hier Erinnerungen an ein früheres Leben hervor. Ein Leben das die Pflege von nahen Menschen zum Inhalt hatte. Da war mir das garnicht bewusst. Ich wusste nicht was da für Probleme sind. Auch heute bekomme ich ein merkwürdiges Gefühl von Ärgerlich. Fremden helfe ich solange bis Menschen da sind die für den nicht fremde sind.
    Ich hab mir in den Jahren viele Gedanken gemacht wie ich das ganze irgendwie organisieren kann, auch für mich, da blieb nur Schule und lernen als wichtig, für fremde Beziehungen war da kein Raum. Da gab es irgendwie kein wirkliches, was ist für mich, das war mein Leben, es gab nichts anderes als mein Leben, wenn ich nach diesem Leben mit ähnlichem meinem Leben konfrontiert war bin ich sofort wieder in dieses geübte hineingefallen.
    Wenn es auch heute um das geht was ich für mich haben will, und sei es ein Jodeldiplom, dann wird das sofort aufgegeben wenn ein naher Mensch mich braucht. Bei, erdachtem, Unangenehmen, ekeligem, ist sofort der Spruch aus dem früheren Leben da: Kotzen kannst Du nachher.
    Ich kann nicht verstehen wie das ist notwendige Handlungen nicht zu tun weil ich das nicht tun mag. Ich kann nicht verstehen wie Kranke helfende benutzen um ihre Vorstellung befriedigt zu bekommen, oder wie Helfer glauben das sie helfen weil sie da ja was Gutes tun.
    Gedanken machen um dieses frühere Leben mache ich mir nur durch zum Beispiel Zen. Zazen mach ich einfach, ist wie helfen, wie dasein für den Nahen. Zen trennt mich davon, macht mir Gedanken um Sinn. Erzeugt Sinn, erzeugt Überzeugung das Richtige zu tun, kann sogar Überzeugungen schaffen das es doch eine Belohnung geben muss, einen Verdienst.
    Ich bin auch schon mal auf die Idee gekommen so einen Kurs zu machen, Sterbende an die Schwelle begleiten, doch jetzt weiß ich das es einen Grund hat warum ich das nie gemacht habe. Es ist das ich mir in diesem Bereich keinerlei Zweifel an meinem Handeln einreden lassen darf. Hier geht es ganz und gar um Mich und meinem Leben und da ist wirklich und wahrhaftig genug das an der Schwelle des Todes steht und dem geholfen werden muss den Schritt ins andere Sein von Dingen zu tun. Mein Wunsch Sterbende zu begleiten ist nur eine Flucht die vielleicht Verdienst bringt bei Fremden doch dieser wird zu einem Klotz am Bein, behindern mich beim dasein, in meinem Leben, derer die mir in meinem Leben begegnen die ich nicht aufsuchen muss. Denen ich begegnen will, das behindert meine Sicht auf die die da sind ohne sie suchen zu müssen. Wenn ich das Suchen von Menschen aufgebe die, wie ich glaube, meine Hilfe brauchen erkenne ich das unermessliche Leid dem ich entfliehen will weil es sofort bei mir, mein Leben ist.


    Da hab ich was in meinem früheren Leben gelernt ohne wirklich zu wissen: Es ist mein Leben, alles was mir begegnet ist mein Leben, ich brauch nichts Suchen das, mein Leben, ist schon da. Im vergangenen Leben gab es keinen Zweifel nur Das tu ich und weil ich das tue kann ich das andere eben nicht tun, ein leichtes Gefühl des Opfers und "mach schon". Mein Leben hatte keine Zeit für Zweifel, es hatte nur eine Uhr aber Zeit war unwichtig.

    Frieden-und-Freude:

    Vielen Dank, dass du die Erfahrung so ausführlich geteilt hast.


    Verrückt oder seltsam fand ich die beschriebenen Übungen allerdings nicht.


    Insbesondere die letzte Übung erscheint mir sehr sinnvoll, um mit Konflikten abzuschließen, die mit einem Menschen direkt nicht mehr abgeschlossen werden können.

    Hundert Briefe an meine Mutter der letzte: Ich liebe Dich. Ich bin nicht sprachlos geblieben doch konnte ich sie dann so sehen wie sie war. Jemand meines Lebens den ich ohne wirkliches Wissen liebte. Meiner Großmutter hab ich alles erzählt und auch geschwiegen was ich ihr immer sagen wollte dieser im Sterben liegende Schweigenden, nein atmende.