Beiträge von Chrisly im Thema „Woran erkennt man einen Erleuchteten?“

    kilaya:

    Aber sich selbst in der Rolle zu sehen, jedem ungebeten die Sandale auf den Kopf hauen zu müssen,(...). :)


    Ich habe bislang nur versucht antelatis wachzurütteln und ihm/ihr auch zu verstehen gegeben, dass dies meine letzte Aktion bezgl. seiner Fragen und Kommentare gewesen ist.


    Ist es tatsächlich deine Wahrnehmung, dass ich Jedem die sprichwörtliche Sandale überziehe? Falls ja, dann solltest du vielleicht mal alle meine Kommentare lesen und du wirst feststellen, dass deine Annahme grob gesagt auf einem sehr geringen Spektrum meiner Aktivitäten hier beruht. Aber das macht ja nix: "Nobody's perfect!" :)

    Och, die Verantwortung für meine Sprachwahl übernehme ich gerne - daran führt ja sowieso kein Weg dran vorbei, gelle!
    Erinnere dich doch nur mal an die vielen Lustigen Geschichten im tib. Buddhismus, wie so manche Meister ihre Schüler behandelt haben, um ihnen letztlich zur Erkenntnis zu verhelfen.


    Ich meine, es ist ja nun nicht so dass ich ihm/ihr den kleinen Finger zeige oder mit meinen Sandalen verprügele (was beides extreme Beleidigungen im asiatischen Raum sind).
    Klare Ansagen sind nach meinem Verständnis zuweilen durchaus erforderlich und hilfreich.
    Und die übliche, manchmal auch derbe Umgangssprache ist nunmal Teil unseres Erlebens - man kann die für sich ausblenden, wenn man will, aber ob dass Sinn macht wage ich zu bezweifeln.


    Geheuchelte Freundlichkeit ist IMHO viel schlimmer als mal ein offenes hartes Wort.

    kilaya:

    Ob Du es beleidigend meinst oder nicht, es ist so ausgedrückt. Dann schreibe es doch bitte auch anders! Es ist Dein gutes Recht zu sagen: "ich habe jetzt alles gesagt". Das geht aber auch ohne falschen Stolz ;)


    Achwas Stolz, nichts läge mir ferner! Ich hege großes Mitgefühl für antelatis, denn so wie ich das sehe kann er/sie jede Hilfe gebrauchen die er/sie kriegen kann.


    Aber die diplomatische Rede ist jetzt keine meiner hervorstechendsten Merkmale, ich arbeite zwar immer wieder dran, aber wie's aussieht wurde ich eher mit dem "Hau drauf und Schluß"-Gen geboren als mit einer wohlgefälligen Zunge ;)


    Das ist wohl auch ein Grund, weshalb ich letztlich zum Dzogchen gekommen bin; Yogis sind Pragmatiker - Meinungen sind ihnen herzlich "wertneutral" (um mal den diplomatischen Wortschatz zu bemühen) und alles was letztlich zählt ist ausschließlich die eigene Verwirklichung.

    Ehrlich und ganz offen: du kannst glauben was du immer willst. Ob es dich weiterbringt oder nicht wirst du - wenn du Glück hast - vielleicht irgendwann selber merken.


    Ich sehe keinen Sinn darin, dir zu deiner Frage noch mehr zu schreiben, denn wie Jesus schon sagte: "Werft nicht Perlen vor die Säue." Bitte nicht falsch verstehen, ich will dich keineswegs beleidigen; sondern so sehe ich die Situation hier.


    Daher ist dies für mich das Ende der Diskussion.


    Ich drück dir die Daumen und wünsche dir soviel Glück wie du nur kriegen kannst!

    antelatis schrieb: "Die wirklich interessante Denksportaufgabe ist doch viel mehr: Was ist die Erleuchtung wert, wenn man sie so leicht durch einfaches Lügen vortäuschen kann, dass sie nicht mehr von der echten Erleuchtung zu unterscheiden ist?"


    Die Antwort ist ganz einfach: nicht auf die selbsternannten "Erleuchtete"n schielen, sondern an der eigenen Erleuchtung arbeiten. Was soll der Blödsinn? Antelatis, schalte doch mal dein Gehirn ein: wenn jemand zu dir kommt und dir verklickert "Ich bin der Erleuchtete" was machst du dann, hm?


    Kniest du voller Dankbarkeit und Inbrunst nieder oder verpasst du ihm einen Schwinger und zwei ansatzlose Haken und scheuchst den Angeber vom Acker?


    Erleuchtung ist nicht von aussen zu erkennen - wie denn auch! Die eigene Erleuchtung ist das Ziel, kein Enlightment-Identification-System!

    antelatis:
    Chrisly:

    Also wie gesagt, Erleuchtung ist nur erfahrbar; jemandem ansehen (leuchtender Ring über'm Schädel oder so) ist nicht.


    Also kann man einen Erleuchteten nur daran erkennen, dass er sagt, er ist erleuchtet?


    Welchen Sinn würde so eine Aussage machen?


    Hier eine Denksportaufgabe:


    Ein Thraker (altgriechischer Volksstamm) macht folgende Aussage: "Alle Thraker lügen!"


    Hat er nun die Wahrheit gesagt, oder hat er gelogen?

    Meine persönliche & relative Meinung hierzu: Es ist im Grunde völlig wurscht, ob man glaubt, das X oder Y erleuchtet ist oder nicht.


    Doch natürlich gibt es auch Ausnahmen, z.B.: Guruyoga. Hier ist es quasi eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Praxis, den Lehrer als den Erleuchteten selbst zu verstehen, der den gesamten Zufluchtsbaum in sich vereint.


    Viel besser ist IMHO jedoch, in der klaren Natur des eigenen Geistes zu verweilen. Sobald das gelingt klärt sich das Dickicht der Zweifel und Fragen wie eine Schlange, die selbst ihre Knoten löst.

    Klare Antwort: gar nicht. Erleuchtung ist einfach nur der natürliche Zustand unseres Geistes. Entweder man ist erleuchtet oder man ist es nicht. Und man kann innerhalb von sein paar Minuten durchaus mehrere Male erleuchtet sein und dann auch wieder nicht.


    Erleuchtung ist einfach nur die Sicht, oder die Entspannung in den natürlichen Zustand des eigenen Geistes. Manche beschreiben es auch, dass sie sich in den natürlichen Zustand des eigenen Geistes "gefunden" haben oder wie auch immer. Sprache hilft hier nicht weiter, da Sprache objektorientiert ist (Subjekt - Prädikat - Objekt).


    Erleuchtung kann man jedoch erleben (ist eine falsche Aussage, liegt aber an der blöden Sprache), bzw. Wenn du Erleuchtung "erlebst", dann "erlebst" du "dich" transpersonal. Da ist dann kein "ich" mehr oder so - "du" verlöschst und trotzdem bist "du" noch vorhanden.


    Also wie gesagt, Erleuchtung ist nur erfahrbar; jemandem ansehen (leuchtender Ring über'm Schädel oder so) ist nicht.