Beiträge von Monikadie4. im Thema „Weg zur Erleuchtung?“

    antelatis:

    Man muss demnach auf gar nichts verzichten? Man kann überall mitmachen, solange man es nicht übertreibt und keinem damit offensichtlich schadet? Man kann also ein voll integriertes, produktives Mitglied unserer auf materiellen Gewinn orientierten Gesellschaft sein, und das schadet auf dem Weg zur Erleuchtung überhaupt nicht, wenn man hin und wieder genug Zeit findet, sich innerlich weiterzuentwickeln?


    Wer hat davon geschrieben? Finde es einfach heraus. Wenn Dich nichts antreibt, Dich intensiv mit dem Sinn des Lebens und der Lehre Buddhas zu beschäftigen, dann machst Du eben, was Dir gefällt, solange bis Du die Nase voll hast oder genug erlitten, gelitten oder sonstwas hast. Es bleibt Dir überlassen. Das ist ja gerade das Schöne, jeder ist für sich selbst verantwortlich. Aber sich hin und wieder innerlich ein bisschen weiterentwickeln geht nicht und ist sicher nicht der Weg zur Befreiung. Aber das wirst Du sicher selbst herausfinden.


    Darf ich fragen, wie alt Du bist?

    antelatis:

    Also muss man sich doch nicht vom Selbst und allem Weltlichen lösen, denn das würde ja kaum möglich sein mit Beruf, Freunden und Beziehungen?


    Die Abhängigkeit wird gelöst. Du haftest nicht mehr an, lässt die Dinge geschehen, den Dingen ihren Lauf, erledigst Deine Pflichten und übst Dich in Gleichmut, Mitgefühl und Wohlwollen. Das alles geht nicht von heute auf morgen, es kann Jahrzehnte dauern. Vieles aber löst sich schnell, sobald die Illusion und das damit verbundene Leid durchschaut sind. Manches scheint sehr gut zu kleben, aber auch darauf wird mit Gleichmut und Wohlwollen geantwortet, anstatt mit Verbissenheit und unangemessenem Ehrgeiz. So jedenfalls meine Sicht.


    All das wird auf dem Weg während des Gehens erkannt und losgelassen oder auch durch Reflektieren und Entscheidung beibehalten. Es geht um keinen Wettstreit, nicht um den Ironman, es geht um Dich - und zwar nur um Dich!
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    antelatis:

    Es ist doch völlig undenkbar, dass jemand mit Beruf, Freunden oder Beziehung jemals Erleuchtung finden kann, oder?


    Für undenkbar halte ich das absolut nicht. Ganz im Gegenteil,


    Zitat

    Die heiligen Männer Indiens haben ja auch nichts mehr getan, was dem Weltlichen zugeordnet werden kann, außer von Haus zu Haus zu gehen, um nach Reis zu betteln.


    Es gibt da so viele "heilige Männer", die mit ihren Kunststückchen prahlen, sei es nun das Langziehen ihres Penis beschwert durch einen zentnerschweren Felsbrocken oder das Geißeln und Durchstechen Ihrer Zunge, Wange usw. Das sind keine heiligen Männer, sondern fanatische.


    Zitat

    Demnach könnten die heiligen Deutschlands doch nur unter vereinsamten Hartz4 Empfängern zu finden sein, oder gibt es da doch noch irgendeine andere Möglichkeit?


    Ja, die gibt es, find es heraus.
    Es könnten natürlich auch Hartz4 Empfänger sein, aber 1. wären die nicht einsam und 2. wären sie nicht grundlos Empfänger von Steuergeldern und Spenden. Der Buddha hat in seinem achtfachen Pfad speziell den "rechten Lebenserwerb" aufgenommen.
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