Beiträge von PhenDe im Thema „Weg zur Erleuchtung?“

    Sudhana:


    Über "Ausgangsbedingungen" - die eigenen und die Anderer - Überlegungen anzustellen, halte ich für müßig. Wobei nichts dagegen einzuwenden ist, seine Muße in solchen Dingen zu haben, aber der praktische Nutzen tendiert gegen Null. "Ausgangsbedingungen" sind immer die momentanen Bedingungen; an den vergangenen lässt sich nichts ändern. An den zukünftigen schon - und die Art und Weise, zu diesen als veränderten Ausgangsbedingungen zu gelangen, ist der Weg. Als Buddhas Weg ist es ein mittlerer Weg, jede Hin- und Abneigung vermeidender. Da verlieren dann große Worte wie "Erleuchtung" oder "Erwachen" jede Bedeutung - mehr als Worte sind das auch nicht.


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    Unter anderem hat ein Forum auch seinen Zweck darin, seine Erfahrungen mit anderen auszutauschen. Wer nichts von sich Preis gibt, ist eventuell fehl am Platz.
    Deswegen halte ich es für sinnvoll, auch über die Ausgangssituationen zu sprechen. Dadurch wird die Erfahrung ausgetauscht, und man kann eventuell einen Nutzen daraus ziehen.

    Anandasa:


    Man hat zu Hause Verpflichtungen wie z.B. eine Familie. Da kann man nicht einfach Monate weg. Also muss man zurückkommen. Vielleicht sind irgendwann die Kinder aus dem Haus und die Frau hat Verständnis dafür sich einen Traum erfüllen zu wollen mal 2 Monate nach Sri Lanka zu dem Meditationslehrer oder sowas. Aber man muss zurückkommen, weil man zu Hause gebraucht wird. Das meinte ich mit Erwachen in der eigenen Situation anstreben zu wollen.


    Die Frage ist, was ist die beste Ausgangssituation. Darüber habe ich viel nachgedacht und mich mit Leuten unterhalten.
    Ich bin der Meinung, eine stabile soziale Situation mit guter Shangha und rechten Lebenserwerb ist die beste Ausgangssituation. Alles andere bring irgend ein Ungleichgewicht.
    Schlussendlich ist auch die innere Haltung entscheidend.


    Und dann kann man es so wie Kal es beschrieben hat handhaben, Achtsam in der Gegenwart leben.

    antelatis:

    Es ist doch völlig undenkbar, dass jemand mit Beruf, Freunden oder Beziehung jemals Erleuchtung finden kann, oder?


    Die heiligen Männer Indiens haben ja auch nichts mehr getan, was dem Weltlichen zugeordnet werden kann, außer von Haus zu Haus zu gehen, um nach Reis zu betteln.


    Demnach könnten die heiligen Deutschlands doch nur unter vereinsamten Hartz4 Empfängern zu finden sein, oder gibt es da doch noch irgendeine andere Möglichkeit?


    Da ist jeder anderer Ansicht. Wobei nicht klar ist, was Erleuchtung ist.
    Auch mit Beruf, Familie und Freunde kann man weit gehen. Mitunter das dümmste was man tun könnte, wäre, vorschnell zu handeln und alles aufzugeben.
    Die Praxis ist nach besten Gewissen und Wissen in den Alltag zu integrieren. Das Leben entwickelt sich dann von selbst.