Beiträge von jianwang im Thema „Reizüberflutung? Fortschritt und/oder Hürde?“

    Hmmm ich habe das Gefühl, Du denkst und erwartest zu viel von einer Meditation.
    Speziell im Zazen oder noch mehr im shikantaza ist das "Geschehen lassen" wichtig.
    Lass die Gedanken und Gefühle kommen. Lass sie wieder gehen. Halte nicht an ihnen fest.


    Wie sagte mein Meister:

    Zitat

    Die Gedanken sind wie ein Tiger. Wenn Du ruhig bist, geht er an Dir vorbei. Wenn Du ihn aber fütterst, so verschlingt er Dich.


    Zwinge Dich nicht, nicht zu Denken. Konzentration (z.B. auf den Atem) bedeutet nicht, ständig an ihn zu denken. Lass Dich atmen ... oder folge Deinem Atem ohne an ihn zu denken.
    Dieser "Anfang" ist/kann sehr schwer sein und auch viel Zeit und Konsequenz bedeuten. Der Affe in Deinem Kopf hüpft hin und her ... lässt sich nicht zwingen, ruhig zu sitzen. Doch im Laufe der Zeit wirst Du merken, ohne es zu be-merken, das dieser Affengeist ruhiger und ruhiger wird.


    Sich "erden"? Das ist bei Jedem verschieden, auch je nach momentanen Tag. Ich z.B. brauche ab und an die Atmung als Anker, aber oft ist dies nicht nötig ...
    Einfach sitzen ... shikantaza = N
    ichts als richtig sitzen.


    Am Besten zum Lernen ist ein sangha, ein Meister, der Dir Deine Fehler beim Sitzen zeigen kann. Wenn ich selbst es auch nicht als Fehler sehe ... denn es ist Teil Deiner Übung.


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    Nebenbei: ein von mir verehrter Zen-Meister sagte einmal: Die Übung eines Meisters und eines Schülers ist nicht verschieden.


    Und im Sandokai steht es deutlich:

    Zitat

    In der Übung fortschreiten ist weder fern noch nah.

    Aravind:


    Aus eigener Erfahrung: Sollte sich Dein Empfinden in ein paar Monaten nicht verändert haben, lohnt es sich zu schauen, ob es tiefere Hindernisse wie ein altes Trauma gibt, das Dich einschränkt. Auch Traumata kann man durch Meditation mit der Zeit überwinden. Es gibt aber heute noch effizientere Methoden.


    Klar kann es tiefliegende Traumata geben, welche das völlige Öffnen beeinträchtigen.


    Bevor man sich "auf die couch legt", würde ich mich fragen, ob eine andere Meditationstechnik besser für mich geeignet ist.
    Ich kam z.B. mit der "Denk an ein Objekt" - Methode nie klar, mein kleiner Affe da oben :clown: tanzte um dieses Objekt herum. Shikantaza scheint für mich(!sic) besser geeignet zu sein. 8)


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