Beiträge von Schneelöwin im Thema „Kammatthana Leichenbetrachtung“

    Bei der Leichenbetrachtung geht es nicht darum zu versuchen seinen Körper zu betrachten. Eine Leiche ist eine Leiche und nicht der der die betrachtet.

    Der Hinweis auf "Körperwelten" ist sehr gut und lässt mich erkennen wo ich Leichenbetrachtung erfahren habe. Auf St. Pauli war das, eine der ersten "Körperwelten". Ich war vollkommen fasziniert von einem Skelett und mir wurde sofort klar das genau dieses Skelett in jedem Menschen ist den ich hier sehe. Ich habe eine beeindruckende Bewunderung für dieses Skelett empfunden das alles was um es herum oder nicht um es herum ist trägt, erträgt. Diese Dicken habe das gleiche Skelett. Ich dicker habe das Skelett. Die Menschen die aus den Kz gerettet wurden haben es diesem Skelett zu verdanken das sie überlebt haben und ich kann den Lebensretter durch ihre Haut erkennen.

    Jahrzehnte später treffe ich Ikkyu Sojun und eine Stelle brennt sich mir fest. " Da tragen Knochensäcke einen Knochensack zu Grabe." erst Kürzlich hab ich eine Erweiterung in mir gefunden die es noch deutlicher macht, weil es mir bewusst geworden ist: " und ein Knochensack betrachtet das."

    Lieber Helmut,


    Ich war auch in einer der ersten Körperwelten, genauer noch - diese fand wohl aufgrund einiger umstrittener Körperposen - auf der Reeperbahn in den Hallen des Erotic Art Museums statt(:

    Bevor ich eigentlich wusste, dass Gunther von Hagen diese Ausstellung präsentiert, bin ich ihm fast jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit begegnet und ich wunderte mich über seine eigenartige Aura (sorry, das mag jetzt esoterisch klingen, bin ich eigentlich aber garnicht) aber diese war wirklich suspekt.

    Er wirkte auf mich mit seiner dunklen, wehenden Bekleidung und dem schneeweißen Gesicht mit kaum ersichtlicher Mimik, wie ein "Schimmelreiter" der um die manchmal tosende Alster "ritt".

    Um so erstaunter war ich, als ich ihn dann bei den Körperwelten als Gunther von Hagen identifizierte. Und eigentlich war ich auch nicht erstaunt, dass passte schon:|


    Nun zu den Knochensäcken:

    ich werde wohl nie diese Knochensäcke sehen bei Menschen die ich geliebt habe und diese zu Grabe tragen.

    In Würde, dass hätten sie nicht verdient.:moon:

    Ich sehe aber, dass Du, Helmut, es rein auf die Vergänglichkeit beziehst; von meiner Seite lässt es sich (noch) nicht trennen.


    Liebe mkha',


    Du darfst natürlich gerne versuchen, mich bezüglich der befürchteten Folgen, durch Visualisierung von Bildern, aus meiner geschützten "Komfortecke" zu kraulen:D

    Dein Ton wirkt auf mich gar nicht unterkühlt, sondern herzlich zugewandt und sachlich:hug:

    Du gibst ein gutes Beispiel bezüglich dieser Konditionierung des Mannes, dass er stürzen könnte, wenn er läuft.

    Darüber werde ich genauer nachdenken, ob das nun vereinbar als Vergleich mit der Visualisierung des Bildnis der eigenen Leiche ist.

    Hier möchte ich momentan - übereilt - noch keine Stellung beziehen.

    Oh ja und natürlich möchte ich mich von Beeinträchtigungen befreien, herzlich gerne sogar, momentan ist meine "Befürchtung" jedoch noch von ziemlich starken - nicht wegzudenkenden Indizien aus der Medizin verhaftet - von "Fakten" möchte ich natürlich Abstand nehmen - aber Hinweise gibt es schon.

    Bei der Möglichkeit des Stürzens steht nicht unbedingt mein Leben auf dem Spiel (sorry etwas überspitzt)

    aber das Leid ein Leben lang nur zu sitzen um nicht zu stürzen erscheint mir weitaus größer, als hier mutig anzufangen und aufzustehen und erste Schritte zu wagen.

    Ich hafte jetzt auf dem Bild der Leiche wie an eine mögliche "Arsen-Pille":?


    Ist also die Frage ob man seinen Körper unbedingt als Leiche vorstellen muß oder ob man sich auch eine Leiche vorstellen kann oder sie sieht und dann vergleicht: "Dieser mein Körper ist von der selben Natur, er kann diesem Schicksal nicht entgehen."


    Wäre für mich ein Unterschied. Sehe ich also vermutlich ähnlich wie Ellviral.

    Über die Unschönheit des Körpers zu meditieren soll ja ein Gegenmittel gegen Gier sein. Es soll meiner Meinung nach keine Ablehnung erzeugt werden. Denn Ablehnung ist ja ein Geistesgift, dass es zu überwinden gilt.

    Sehr schön, dass Du die entsprechenden weiteren Maßnahmen erwähnst, lieber Raphy. Momentan wäre das eine super Option für mich. Ganz herzlichen Dank!

    Der Effekt dabei ist im Grunde Leidenschaftslosigkeit. Die lässt sich auch mit anderen Methoden erreichen, wenn man da Bedenken hat, zB. durch das Erkennen der drei Daseinsmerkmale.

    Dir ebenso ganz herzlichen Dank für den konkreten Hinweis, lieb Spock.


    Ganz liebe Grüße an Alle von Schneelöwin

    Liebe mkha',


    keines falls möchte ich mich nun mit einem Like aus Deinem letzten Beitrag davonschleichen.

    Ich zitiere noch einmal meinen letzten Beitrag, da ich dann besser erläutern kann, wie ich es meine:


    Achherrjeh :eek: ich glaube nicht, dass es so gesund ist, sich häufiger mal als Leiche vorzustellen. :sick:

    Diese imaginäre Vorstellung bewirkt doch auch etwas im Körper; bestimmt nichts Gutes


    Ich meine mit imaginär, sich selbst als "bildliche" Leiche vorzustellen. (Das hat erst einmal nichts mit einer Ablehnung einer Auseinandersetzung der Vergänglichkeit zu tun)


    Seit dem ich mal eine Sendung gesehen habe, in dem eine kleine Studie an Menschen durchgeführt wurde, das

    "Bilder" die man sich vorstellt, gesundheitliche Auswirkungen haben können - sogar ganz beachtliche je nach Bild -

    haben sich sogar Tumore zurück gebildet. Das klingt nun erstmal alles sehr positiv.


    Die andere Seite ist; das ich "vermute", dass umgekehrt, wenn man sich häufig ein negativ aufgestelltes Bild vorstellt (Leiche); vor allem wenn man vielleicht nicht positiv gestimmt ist; genauso negative Folgen einstellen könnten.

    Es gibt z.B. Schauspieler, die ganz intensiv eine Krebsrolle übernommen haben und dann, in der Realtiät, an diesem Krebs dann etwas später gestorben sind.

    Ich bin daher ein wenig, sagen wir mal ,abgeneigt, mir nun Bilder (mich) als "Leiche" vorzustellen.

    Hoffentlich konnte ich das einigermaßen rüberbringen, wie ich es meine.

    Es ist meine ganz persönliche Einstellung dazu.


    Persönlich habe ich mich schon ziemlich früh mit der Vergänglichkeit auseinander gesetzt und kann beim Essen über Tod

    und sonstigen ähnlichen Dinge normal sprechen; mache ja sogar manchmal tibetische Sterbemeditation (sind ja ohne Bild als Leiche)

    Das ist alles kein Problem für "mich". Für mein Umfeld leider schon - da ich mich sogar gerne damit auseinandersetze.

    Habe mir auch die Körperwelten angeschaut; fand ich garnicht schlimm; im Gegenteil musste sogar öfter mal gähnen, erinnere ich:)

    Aber bei einem Selbst als Bild-Leiche möchte ich mich eher nicht vorstellen (möchte dann doch noch etwas leben)



    Liebe Grüße von Schneelöwin