Beiträge von Chrisly im Thema „Wiedergeburt“

    Hallo RainerZufall :) ,
    also der Text den du dir da ausgesucht hast ist jetzt nicht unbedingt "Anfängertauglich", weil hier "karmische Vererbung" dargestellt wird, um Wiedergeburt zu beleuchten. Trotzdem versuch ich's mal dir zu erläutern, so wie ich das sehe, doch dazu muss ich etwas ausholen...


    Du existierst. Das ist eine Feststellung, die du selbst leicht verifizieren kannst, denn solange du erlebst kannst du dieses Erleben auch auf dich und deine derzeitige Existenz beziehen. OK, also irgendwas passiert und du kriegst's mit.


    Aber "Du" (resp. "Ich") das ist nur eine vorübergehende leere Form, wie z.B. ein Regenbogen, eine Welle im Ozean oder eine lustige Wolke am Himmel, die erscheint eine Weile zu sehen ist und sich dann wieder auflöst. Und noch schlimmer: "Du" existierst nur im Kontext mit deinem Erleben; insofern könnte man auch sagen dass "Du" jedesmal "stirbst" sobald dein Erleben aufhört. Und "Du" wirst neu geboren, sobald dein Erleben wieder beginnt.


    Der natürliche Zustand des Geistes (Deines Geistes) ist unpersönlich oder transpersonal und ändert sich nie. Er wird nie geboren und kann demzufolge auch nicht sterben. Dieser Geist ist seit anfangsloser Zeit einfach nur er selbst und "zeigt" einfach nur das Spiel von Form und Leere (Energie und Raum). Dieses "zeigen" des Geistes kannst du dir wie bei einem Spiegel vorstellen: der Spiegel reflektiert alles ohne etwas zu bevorzugen oder abzulehnen. Er wird nicht ängstlich, wütend oder traurig sondern bleibt immer unverändert, egal was sich in ihm spiegelt.


    Also unser Geist wird weder durch Geburt noch Tod berührt, doch die Reflektionen die er zeigt sehr wohl. Und diese unterliegen einem karmischen Muster, was im Grunde einfach nur dissipative Selbstorganisation ist. Deswegen kann z.B. jemand der (als Reflektion im "Spiegel" des eigenen Geistes) bestimmte Muster, wie z.B. Gewalttätigkeit in seiner aktuellen Form etabliert, in einer künftigen und völlig anderen Form die Auswirkungen seiner zuvor manifestierten Muster erleben. Doch dann allerdings dann nicht zwangsläufig unter gleichen Vorzeichen. Und weil das Rad des Werden und Vergehens ja bekanntlich nie aufhört, kann es (vom Blickwinkel eines Betrachters "ausserhalb") auch ziemlich lange dauern, bis die karmischen Verstrickungen alle aufgelöst sind.


    Ich hoffe das macht es für dich etwas verständlicher.