mukti:Bewusstsein ist sozusagen die oberste Instanz des Geistes. Es hat keine andere Funktion als zu beobachten was die Wahrnehmung ihm zuträgt. die Wahrnehmung ist gefärbt von Denken, Fühlen und Wollen und nimmt wahr was diese drei aus den Sinneseindrücken machen. Dazu gehört bereits die Ich-Vorstellung.
Ich empfinde es irreführend, sich die upādānaskandhah als hierarchisch strukturierte Instanzen vorzustellen. Es handelt sich um unterschiedliche Funktionsgruppen des Ergreifens (und damit der Ich-Bildung), die ineinander übergehen, wobei hinsichtlich des nama-Anteils der skandhah die Funktion der Empfindung (von und durch rupa, 'Materie') die initialisierende, die Funktion des Bewusstseins die abschließende ist. Dazwischen liegen die Funktionen der Differenzierung der Empfindung (Wahrnehmung) und die Besetzung des Wahrgenommenen mit unterschiedlichen emotionalen Projektionen (Anziehung und Abstoßung) und daraus resultierenden Intentionen. Die Funktion des Bewusstseins ist es nun, die durch die Differenzierung der Empfindung vereinzelten, emotional/intentional besetzten Wahrnehmungen zueinander in Bezug zu setzen, um damit eine Strategie der Umsetzung der Intentionen zu erzeugen. Raum und Zeit sind die formalen Bedingungen dieser Bezüge, ihre Natur ist Kausalität. Allerdings werden die vereinzelten Wahrnehmungen (dharmas) nicht unmittelbar aufeinander bezogen, sondern mittelbar über einen fiktiven, gemeinsamen Bezugspunkt - ein Ich. Damit ist upādāna abgeschlossen, ein 'Ich' ergriffen. Dieses Ich setzt sich als 'Eigentümer' der Empfindung, Wahrnehmungen, Emotionen / Intentionen und des Bewusstseins von ihnen als Subjekt (als "Beobachter") einer ebenso fiktiven, vom 'Ich' verschiedenen Ursache 'seiner' Empfindung, Wahrnehmungen, Emotionen / Intentionen und des Bewusstseins von ihnen als Objekt. Das ist dann prapañca, die entfaltete Vorstellung.
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