Beiträge von Sudhana im Thema „"Zen for Nothing" heute in Arte“

    Elke:

    Ein schöner Film, schöne Bilder. Gesprochen wird wenig. Der unbedarfte Zuseher, der von Zen nichts weiß, wird womöglich nicht recht schlau daraus. Es wird nichts erklärt.

    Da gibt es auch nichts zu erklären. Der Film will einfach zeigen, wie es dort ist. Nicht, warum es dort so ist, wie es ist. Darauf gibt es ohnehin keine Antwort, die von dem 'wie' getrennt ist.

    Elke:

    Offenbar wollte der Regisseur eine Art Gemälde schaffen, auf das sich jeder seinen eigenen Reim machen kann und weniger einen Erklär-Film.

    Was dem Thema durchaus angemessen ist.

    Elke:

    Dennoch hätte ich mir ein paar Infos mehr gewünscht, z. B. über die verschiedenen Bewohner, aus welchen Gründen sie eine Auszeit im Kloster gesucht haben.

    Klar haben die alle ihre Gründe. Ihre eigenen. Die niemanden sonst zu interessieren brauchen und dort auch niemanden interessieren. Das ist sehr befreiend. Das, was man tut, vor niemandem rechtfertigen oder auch nur begründen bzw. erklären zu müssen. Ohne Vorbehalte und Bedingungen in die Übungsgemeinschaft aufgenommen zu werden und diese gleichermaßen anzunehmen, wie sie ist.

    Elke:

    Auch über die Hauptdarstellerin wird nichts weiter bekannt. Im Nachhinein habe ich gelesen, dass sie eine Schweizer Schauspielerin ist. Inwieweit ihre "Suche" in Antaiji authentisch war oder ob sie einer Art Drehbuch folgte, ist mir unklar.

    Ich denke, das wird sich mehr oder weniger gedeckt haben. Zazen jedenfalls kann man in einer wachen Übungsgemeinschaft nicht schauspielern, das ist zwangsläufig "authentisch".

    Elke:

    Der Film scheint jedoch die Atmosphäre des Zen-Klosters gut einzufangen, aber das kann natürlich nur jemand beurteilen, der schon mal da war.

    Generell sind sich solche Übungsorte recht ähnlich, der 'Wiedererkennungsgrad' ist insofern recht hoch. Trotzdem bläst an jedem Ort ein anderer Wind - deswegen kann man nicht sagen 'kennt man einen, kennt man alle'. Ein Beispiel: für die Eichmarke, die sich bei mir so eingependelt hat, ist das Kinhin und sind die Rezitationen sehr langsam. Das hat sicher etwas mit der spezifischen Umgebung des Ortes zu tun, die das Übungstempo entsprechend herunterstimmt. Generell gilt es, eine gute Mischung zwischen Kraft und Dynamik des Übens zu finden - die geeignete Mischung hängt da wiederum von den jeweils gegebenen Bedingungen ab.


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