Beiträge von Moosgarten im Thema „Buddhistische Schulen/Linien“

    Verstehe was du meinst, aber außerhalb meiner Sangha im engeren Sinne, sehe ich eigentlich - abgesehen vom allgemeinen Menschsein oder anderen spezifischen, wenngleich nicht "buddhistischen" Überschneidungen - keine wirkliche, also real praktische, nicht nur theoretische Grundlage für ein "Erleben der Gemeinschaft" in einer "erweiterten Sangha", die sich beispielsweise nur darüber definiert, dass sie sich irgendwie "buddhistisch" bekennt.
    Über Themen des Lebens kann ich mich auch austauschen, ohne dass ich buddhistisches Vokabular gebrauche, im Regelfall ist mir das auch angenehmer.

    kilaya:

    Vielleicht kommt das etwas darauf an, wie man "Sangha" definiert. Es gibt ja verschiedene Bedeutungen. Im TB nimmt man zur Sangha Zuflucht, damit sind aber die hohen Bodhisattvas als Freunde auf dem Weg gemeint. Dann gibt die engere Sangha als Gemeinschaft derer, mit denen man das Gleiche praktiziert. Aber es gibt m.E. auch einen weiteren Begriff der Sangha als Gemeinschaft all derer, die im weitesten Sinne nach der Lehre die Erleuchtung und Buddhaschaft anstreben. In dem Sinne kann man durchaus das Gefühl vermitteln, dass wir alle zu einer grossen Familie gehören (in der ja auch gestritten wird, verschiedene Meinungen und Lebensentwürfe existieren, aber trotzdem immer klar ist: man gehört irgendwie zusammen).


    Zusammengehörigkeit gründet sich auf Gemeinsamkeiten. In diesem Sinne ist die ganze Menschheit natürlich eine Gemeinschaft, eigentlich sogar alle fühlende Wesen. Das ist unsere ganz natürliche "Familie", aus der sich eh niemand davonstehlen kann und jeder, der die Gelöbnisse abgelegt hat, hat sich dieser Familie verpflichtet, und zwar ohne Unterschiede zu machen.
    Da ist es mir völlig egal, ob ich einen total A-Religiösen, einen Juden, Christen oder Theravada vor mir habe, es gibt da keinerlei exklusive Herhaushebung für irgendjemanden, auch nicht aus der eigenen Sangha im engen Sinne.

    Das ist alles ziemlich theoretisch. Fakt ist, es gab die Spaltung bald nach Buddhas Tod. Und jetzt gibt es diese gravierende Unterschiede, da kann man sich keine gemeinsame Sangha herbeiwünschen und ich glaube auch nicht, dass es iwem ernst damit wäre.
    Man praktiziert dann halt so gut wie möglich in der selbstgewählten Gemeinschaft. Ob der eigene Weg oder ein anderer Weg "zum Ziel" führt, kann man schlicht nicht wissen. Schon deshalb erübrigen sich alle Wertungen.
    Mal ganz nüchtern betrachtet.